Verschroben-frivol-vergnügliche Wortreihungen sind das Kennzeichen der Dada-Dichtung der zwanziger Jahre. Hätte Ober-Dada Kurt Schwitters damals beispielsweise ein Verswerk über Computer geschrieben - was mangels Computer natürlich rein hypothetisch ist - könnte das etwa so ausgesehen haben:

Comp Byte,

Mein Konrad klein,

Byte Comp,

Zusellizu,

Das Löcherpferd

DFU; DFÜ; DFÜ.

Jetzt fand per Computer in Amerika die Dada-Umkehrung statt, sozusagen die Adad-Dichtung. Wissenschaftler am Librascope Laboratory for Automata Research in Glendale, Kalifornien, machten einen Minicomputer RCP 4000 zum Versgenerator. Die Materialien: 3500 verdichtungsfähige Vokabeln, 128 typische Salzstrukturen und die programmierte Arbeitsanweisung, bestimmte Wortgruppen - Hauptwörter, Zeitwörter, Eigenschafts- und Fürwörter - zu berücksichtigen. Das System kann in der Tat damit grammatikalisch und semantisch richtige Sätze bauen. Ein Originalbeispiel: "Schwindler: so leidenschaftlich hausen meine freudlosen Würmer unter des Königs Thron. Oh, Schach war Arsen und Gold war Bier. Eine Schnecke gurgelnden Biers und ich war jenes zornige Netz."

Was sicherlich nicht nur dem Literaturfreund einleuchtet.

Trotz langfristiger Bemühungen der Wissenschaftler, mit dem Rechner neben der unbestreitbar poetischen Eleganz auch ein wenig sinnvollere Sätze zu formulieren, blieb der rechte Erfolg aus. Der Computer lernte es aber immerhin, ein wenig kürzer und präziser zu dichten:

"Mein Korkenzieher gleicht einem Hurrikan." Oder: "Meist kriegt man fruchtbare Kanonen kirre." Why not?

os