Daten als Wirtschaftsgut

So generieren CIOs aus Daten Umsatz für ihr Unternehmen

12.02.2020
Anzeige  Wertschöpfung beginnt, sobald Unternehmen Daten als Wirtschaftsgut begreifen, vergleichbar mit Kapital oder Maschinen. CIOs sind gefordert, die richtigen Daten nach Volumen, Qualität und Nutzung bereitzustellen. Ramin Mirza, Head of Platform & Technologies bei SAP, stellt das unter das Motto „#GiveDataPurpose“.
Der Wert von Daten zeigt sich anhand der drei Faktoren Volumen, Qualität und Nutzung.
Der Wert von Daten zeigt sich anhand der drei Faktoren Volumen, Qualität und Nutzung.
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"Eine Produktstrategie hat jedes Unternehmen. Eine Finanz- und eine Vertriebsstrategie ebenso", sagt Ramin Mirza, Head of Platform & Technologies bei SAP. "Aber wie steht es um die Datenstrategie?" Die Antwort darauf liefert er selbst: Give Data Purpose. Dieses Motto soll das Versprechen, Daten seien "das neue Gold", in die Tat umsetzen. Das berührt neben der technologischen Seite auch organisatorische Fragen und das Rollenverständnis des IT-Verantwortlichen.

Denn dass neben dem CIO immer öfter ein Chief Data Officer oder Chief Digital Officer tritt, überrascht Mirza nicht. "Der Wert der Daten ist ja erkannt", bescheinigt der Wirtschaftsinformatiker den Unternehmen. Nun würde er ihnen am liebsten zurufen: "Beschäftigt euch damit!" Das heißt konkret: der Wert von Daten zeigt sich anhand der drei Faktoren Volumen, Qualität und Nutzung.

Die Automobilindustrie erwirtschaftet Umsätze durch Connectivity und andere Services

Daraus leiten sich Fragen an IT-Entscheider ab. Sind die richtigen Daten in der richtigen Menge und Qualität verfügbar? Falls nicht, wie kommt man an diese Daten? Wie sieht das Ökosystem des Unternehmens (Partner, Zulieferer und auch Kunden) in Sachen Daten aus? Und: wie bringt man Qualität in diese Daten? Vor allem aber: wie steht es um die Daten-Nutzung? An diesem letzten Punkt manifestiert sich ein dringend nötiger Kulturwandel. "CIOs dürfen nicht mehr mit einer Hilfs- oder Unterstützungsfunktion zufrieden sein", sagt Mirza. CIOs müssen dem Business aufzeigen, welche neuen Geschäftsmodelle durch intelligente Daten-Nutzung möglich sind. "Denken Sie an die Automobilindustrie", führt Mirza aus, "Umsätze und Kundenbindung werden neben dem Verkauf von neuen Autos immer mehr durch Connectivity und andere Services generiert."

Der Experte will weg von der Vorstellung, Daten seien ein reines IT-Thema. "Die Datenstrategie ist keine Unterabteilung der IT-Strategie", betont er. "Sie wird direkt aus der Geschäftsstrategie abgeleitet. Daten sind das Key Asset in jedem Unternehmen." Mirza unterstützt die These, wonach Business und IT immer stärker zusammenwachsen. Das Entwickeln IT-affiner Mitarbeiter zu sogenannten Business Relation Managern, die zwischen beiden Welten vermitteln, kann ein sinnvoller Schritt auf diesem Weg sein.

Gleichzeitig will er die technologische Seite nicht vernachlässigt sehen. Die Plattformen von SAP kombinieren die SAP HANA Data Management Suite mit den Fähigkeiten der SAP Cloud Plattform. Das heißt aber nicht, dass man "die Kunden in die Cloud zwingt", wie Mirza sagt. "Es gibt oft genug gute Gründe für on-premise." Die meisten Unternehmen fahren ohnehin einen hybriden Ansatz. SAP jedenfalls richtet sich nach dem Kunden und will sich als Partner für jeden Entscheider auf dem Weg zum intelligenten - sprich datengetriebenen - Unternehmen verstanden wissen.

"All das ist nicht möglich ohne Veränderung von Rollen und Prozessen", betont Mirza. Intelligente Datennutzung erfordere den Wandel zum agilen Unternehmen. "Wer Anforderungen aus dem Fachbereich schnell umsetzen will, kann das kaum in starren Strukturen erreichen", so die Erfahrung des Wirtschaftsinformatikers. Dass heute "alle vierzehn Tage" irgendein großer Name aus dem S&P 500-Aktienindex herausfällt, überrascht Mirza nicht: "Das zeigt, wie viele Unternehmen einfach nicht schnell genug sind."

Kulturwandel zeichnet sich bereits ab

Wie aber gehen CIOs dieses Thema ganz konkret an? Mirza schmunzelt: "Wer sich die Frage nach der richtigen Datenstrategie stellt, hat den ersten Schritt ja schon getan." Nach einer umfassenden Ist-Analyse von Datenbestand und Infrastruktur geht es dann ans Entwerfen eines Zielbildes. "Dabei kann SAP etwa mit einem Assessment-Workshop unterstützen und externe Partner aus der Strategie-Entwicklung mitbringen", so Mirza, "wir verfügen ja über ein breites Ökosystem". Wichtig für den CIO ist, dass er klärt, welche Kernfunktionen er künftig unterstützen will.

Mit Blick in die Zukunft zeigt sich der Wirtschaftsinformatiker optimistisch. "Zwar stehen wir noch am Anfang. Manche Entscheider beziehen Datenmanagement allein auf Effizienzgewinne, etwa durch Automatisierung", so Mirza. "Andere verbinden damit Handwerkliches wie Data Cleansing und Testing - was dazugehört, aber zu stark um Technologisches kreist. Doch ein Kulturwandel zeichnet sich bereits ab", beobachtet Mirza.

Er schreibt sich nun auf die Fahnen, seine Kunden zu evangelisieren und Bewusstsein für die Rolle des CIOs beim Entwickeln neuer Business-Modelle zu schaffen. Das setzt voraus, dass Unternehmen Daten als Assets/Wirtschaftsgut begreifen, die ebenso gemanagt werden wie finanzielle Assets/Kapital oder Maschinen. Der Head of Platform & Technologies ist überzeugt: "Das Motto #GiveDataPurpose setzt sich durch!"