So gelingt die ERP-Einführung

31.05.2006
Von Reiner Martin

Sind die Verträge mit dem Softwarelieferanten und dem Einführungspartner geschlossen, läuft ein ERP-Projekt grob wie folgt ab: Zunächst werden die Anforderungen des Anwenderunternehmens im Feinkonzept herausgearbeitet; diese werden dann durch entsprechende Einstellungen im ERP-System abgebildet; mit diesem Prototypen werden anschließend begonnen die Anwender zu qualifizieren, die Datenübernahme vorbereitet und vollzogen; nach den erfolgreichen Funktions- und Integrationstests erfolgt das Going Live; zuletzt wird der Echtbetrieb stabilisiert und später auf bestmöglichen Nutzen getrimmt.

Manche Anbieter unterstützen Funktions- und Integrationstests nur lückenhaft: 37,5 Prozent der antwortenden Anbieter besitzen keine Tools zur Unterstützung beziehungsweise Automation von Tests sowie zu deren Wiederholung und Dokumentation (Punkt 6 der Ergebnistabelle). Die größte Lücke besteht jedoch hinsichtlich der Datenpflege, die auch nach dem Going Live dauerhaft wichtig ist. Nur 12,5 Prozent der Befragten bieten ein Werkzeug für die Qualitätskontrolle der Daten an, das beispielsweise Olap-basierende Auswertungsmöglichkeiten bereits für die Stammdaten vorsieht (Punkt 7 der Ergebnistabelle). Hält man sich die Bedeutung der Stammdaten eines ERP-Systems vor Augen, überrascht dieser Befund, denn der Nutzen eines ERP-Systems wird maßgeblich durch die Qualität der Stammdaten bestimmt.