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So geht Client-Virtualisierung

13.07.2011
Von Wolfgang  Schwab

Fünf Ansätze der Client-Virtualisierung

Bei der Client-Virtualisierung unterscheidet man im Wesentlichen die folgenden Ansätze:

  • Client-Virtualisierung,

  • Managed Desktop VM,

  • Application Streaming,

  • Presentation-Virtualisierung (auch Server Based Computing genannt),

  • Virtual Desktop Infrastructure (VDI).

Client-Virtualisierung

In seiner grundlegendsten Form funktioniert die Virtualisierung von Clients analog zur Server-Virtualisierung mit Hilfe eines Hypervisors. Dadurch ist es möglich, mehrere Betriebssysteme parallel auf einem Client ablaufen zu lassen. Insbesondere Softwareentwickler nutzen diese Möglichkeit, um Software in einem isolierten Bereich testen zu können, ohne den Betrieb des Clients insgesamt zu stören. Ein weiteres Beispiel ist die Nutzung auf Apple-Hardware, um dort Microsoft Windows und Windows-Anwendungen nutzen zu können. Ein zentrales Management ist in der Regel jedoch nicht möglich, was den Administrationsaufwand tendenziell erhöht. Ein breiter Einsatz in Unternehmen ist also eher nicht zu empfehlen und findet derzeit auch kaum statt.

Managed Desktop VM

Managed-Desktop-VM-Produkte ergänzen die Client-Virtualisierung durch eine zusätzliche Sicherheitsschicht. Eine Managed-Desktop-Lösung ermöglicht es Unternehmen, ein oder mehrere Standard Desktop Virtual Machine Templates zu erstellen sowie zentral zu managen. Diese Templates werden dann in Form einer virtuellen Maschine verteilt. Sicherheit ist dabei die größte Herausforderung, auf die mit Virtual Machine Authentication und eingeschränkten Zugriffen auf lokale Ressourcen reagiert wird. Zu den wichtigsten Einsatzszenarien gehören die Verteilung von Anwendungen, die mit dem Betriebssystem nicht kompatibel sind (zum Beispiel ältere Windows-2000-Anwendungen unter Windows 7) oder Anwendungen für Freiberufler, die nur auf einzelne Daten zugreifen können sollen, sowie die Absicherung von PCs von Mitarbeitern mit eigenem PC. Problematisch ist in der Regel der relativ umständliche Synchronisierungsprozess. Derzeit finden Managed-Desktop-VM-Lösungen insbesondere bei der Anbindung von Freiberuflern ihren Einsatzbereich, speziell dann, wenn die Presentation-Virtualisierung nicht implementiert oder nicht geeignet ist.

Application Streaming

Application Streaming umfasst paketierte Anwendungen, die auf einem Streaming Server gehostet werden. Von dem Streaming Server werden sie in kleinen Paketen auf den jeweiligen Client geladen und laufen dort lokal in einem isolierten Bereich - einer Sandbox - ab. Die Wartung derartiger Anwendungen ist einfacher, da sie zentral im Rechenzentrum gehostet werden. Ein Offline-Betrieb ist ebenfalls möglich, da die Anwendung lokal arbeitet. Darüber hinaus ist auch das Deployment einfacher, da die Anwendungen in der Sandbox laufen, also keine Probleme mit neuen Betriebssystemen oder anderen Anwendungen hervorrufen können. Applikationen mit sehr kurzem Update-Zyklus sind in diesem Zusammenhang eher als problematisch zu werten, weil nach Updates die Anwendungen neu paketiert werden müssen. Derzeit ist der Einsatz von Applikation-Streaming-Produkten noch sehr begrenzt, nicht zuletzt, weil viele Mittelständler und die großen Unternehmen weiterhin auf Presentation-Virtualisierung setzen.