Tipps für TV und Video

So finden Sie den richtigen HD-Fernseher

15.05.2009
Von Klaus Richter

Tipp 5: 1080p macht das bessere Bild

Blu-Ray-Scheiben können nur mit dem passenden TV-Gerät ihr Bildpotenzial wirklich ausspielen.
Blu-Ray-Scheiben können nur mit dem passenden TV-Gerät ihr Bildpotenzial wirklich ausspielen.
Foto: Anbieter

Was vor einem Jahr noch Luxus war, ist heute fast der Standard: 1080p-fähige Flachbildfernseher. Also: Achten Sie darauf, dass der Fernseher die Vollbildwiedergabe mit 1080 Bildzeilen beherrscht. Geben Sie sich nicht mehr mit 720p ab. Was bedeutet der Unterschied zwischen 720p und 1080p? Schlicht gesagt: Das ist die Darstellung der Bildzeilen. Mit 720p schafft der Fernseher eine Auflösung bis zu 720-Bildzeilen im Vollbildverfahren ("p" steht hier für "progressive" im Gegensatz zu "i" für "interlaced", dem Halbbildverfahren). 1080p heißt: Hier wird das Bild mit 1080-Bildzeilen im Vollbildverfahren dargestellt. Damit sind Sie für die Zukunft gerüstet. Und die hat eigentlich schon begonnen mit den Filmen auf Blu-Ray-Scheiben. Fast alle Filme, die auf Blu-Ray erscheinen, sind auf die Bildwiedergabe von 1080p ausgelegt. Mittlerweile kosten die entsprechenden Player ab 150 Euro. Diese Geräte geben auch DVDs wieder. Ihre bereits gekauften DVDs gehören somit noch nicht zum alten Eisen.

Für HDTV hat sich die EBU, die Europäische Vereinigung der Rundfunkanstalten, auf die Norm 720p50 geeinigt, also: 720 Bildzeilen im Vollbildverfahren bei 50Hz. Für TV würde also ein 720p-Gerät völlig ausreichen. Das heutige Fernsehbild wird in Deutschland nach der PAL-Norm ausgestrahlt. Es besteht aus 576 Zeilen (sichtbarer Anteil) zu 720 Pixeln. Und zwar sowohl für 16:9 als auch für 4:3. Es werden abwechselnd zwei Halbbilder gesendet: das eine enthält die Bildzeilen mit ungerader Ordnungszahl und das andere die geradzahligen Zeilen. Die beiden Halbbilder ergeben ein Vollbild auf dem Bildschirm. Beim Fernsehen im Standard- Format werden 50 Halbbilder (50Hz) pro Sekunde übertragen. Dabei müssen die neuen Fernseher Umrechenarbeiten leisten, um dieses Standard-Format Bildschirm-füllend darzustellen. Je besser die hier eingesetzte Technik, desto besser das Bild.

Zu dem ganzen Format-Wirrwarr kommt noch ein drittes hinzu: 1080i. Das heißt, dass auch bei HDTV noch das Zeilensprungverfahren angewendet wird. In einer fünfzigstel Sekunde wird ein Halbbild mit 540 Zeilen übertragen, die dazwischen liegenden 540 Zeilen folgen in der drauf folgenden fünfzigstel Sekunde. Das ergibt 25 vollständige Bilder pro Sekunde. Der einzige Vorteil bei diesem Verfahren: Es wird ein Maximum an räumlicher Bildauflösung erreicht. Der große Schwachpunkt bei diesem Verfahren ist aber die so genannte zeitliche Auflösung, die mit 25 Bildern pro Sekunde nicht besser ist als beim heutigen Standard-TV, das mit einer Auflösung von 720x576/50Hz arbeitet.

Das Format 720p steht dagegen für eine bessere zeitliche Auflösung. Die räumliche Auflösung ist dadurch immerhin mehr als doppelt so hoch wie bei PAL-TV. Das Institut für Rundfunktechnik (IRT) ist hier eine gute Adresse, um sich weitere Infos zu besorgen, zum Beispiel die Studie "Mehr Qualität durch HDTV".