So finden Sie den passenden Dienstleister

20.09.2005
Von 

Torsten Gründer ist Outsourcing-Experte, Fachbuchautor und Hochschuldozent. Seit fast 20 Jahren berät er Unternehmen bei der Ausgestaltung, Durchführung und Optimierung ihrer IT-Outsourcing-Vorhaben. Mit der GRÜNDER Consulting GmbH gründete er die erste Outsourcing-Spezialberatung und entwickelte das OMIT-Referenzmodell, eine Projektmanagementmethode zur erfolgreichen Umsetzung von Outsourcing-Projekten.

 

 

 

 

Auch die territoriale Präsenz des Anbieters kann von Bedeutung sein. Geht es etwa um ein IT-Outsourcing-Projekt mit europäischem oder globalem Fokus, sollte der Dienstleister über entsprechende Strukturen verfügen, also zumindest an den wichtigsten Standorten des Kunden mit Niederlassungen vertreten sein. Er kann zwar auch jeweils lokale Partner beauftragen. Aber nicht immer ist diese mittlerweile recht gängige Praxis mit den Interessen des Kunden vereinbar. Grundsätzlich sollten Subkontrakte daher vorab verhandelt und die entsprechenden Handlungsbefugnisse - gegebenenfalls mit Einwilligungs- oder Zustimmungsvorbehalt - vertraglich abgesichert werden.

Als künftiger Dienstnehmer sollte sich das Unternehmen zudem in den Strukturen seines Providers wiederfinden. Vor allem in Bezug auf das firmenkulturelle Umfeld müssen beide Parteien zueinander passen, um eventuell auftretende Schwierigkeiten schnell und ohne Reibungsverluste lösen zu können. Und nicht zuletzt spielen die grundsätzlichen Erfahrungen, die das Unternehmen im Umgang mit IT-Dienstleistern gesammelt hat, eine Rolle. Auch wenn es sich bei den bisherigen Vorhaben nicht um Auslagerungsprojekte gehandelt hat, lassen sich daraus allgemein gültige Regeln für die Wahl des richtigen Outsourcers ableiten. Als weniger hilfreiche Kriterien für die Entscheidung haben sich dagegen das Renommee beziehungsweise die Marktposition des Anbieters erwiesen. Jedes Projekt ist immer auch für den Dienstleister eine neue, individuelle Herausforderung. Zudem hängen die Kompetenz, Kundenorientierung und Qualität des Anbieters auch von der personellen Besetzung des jeweiligen Projektteams ab.

Ein professionelles Vorgehen bei der Dienstleisterauswahl ist die Entscheidung im Rahmen des Outsourcing-Management-Modells. Hier erstellt der Auftraggeber zu Beginn eine Long List mit sechs bis zwölf potenziellen Kandidaten, die zunächst verdeckt, also ohne Nennung des ausschreibenden Anbieters, angesprochen werden. Die Teilnehmer beantworten dabei einen kurzen Fragenkatalog, woraufhin der Anwender die zwei bis vier interessantesten Anbieter auswählt.

Due Diligence im kleinen Kreis