Software as a Service - ERP aus der Cloud
Aktuell sorgt besonders die Bereitstellung von ERP-Systemen aus der Cloud für Diskussionen. Im Cloud-Modell wird ein hochstandardisiertes ERP-System im Rahmen von Software as a Service (SaaS) von einem externen Dienstleister via Internet bereitgestellt.
ERP aus der Cloud hat besonders für Mittelständler einen hohen Reiz: Große Anfangskosten wie Investitionen in zusätzliche Hardware und die kompletten Lizenzkosten entfallen. Stattdessen mietet das Anwenderunternehmen die Software je nach Bedarf, indem es sich aussucht, welche ERP-Module es benötigt und wie viele User mit der Software arbeiten sollen. Um den Betrieb des Systems muss man sich ebenso wenig kümmern wie um Updates, es steht immer die aktuellste Version bereit.
Vor allem für Unternehmen, die flexibel sein wollen, weil sie etwa stark wachsen, erweist sich das Mietmodell als äußerst praktikabel, da innerhalb kürzester Zeit die Anwenderzahl erweitert werden kann. Auch für Produktionsunternehmen, deren Nachfrage starken saisonalen Schwankungen unterworfen ist, ist das SaaS-Modell interessant.
Nicht geeignet ist ERP aus der Cloud für Betriebe, die individuelle oder branchenspezifische ERP-Systeme brauchen. Auch die Integration in eine vorhandene IT-Landschaft ist schwierig. Sorgen bereitet vielen auch das Thema Sicherheit: Schließlich werden sensible Firmendaten einem Cloud-Provider anvertraut. Dieser könne im Fall des Falles womöglich auch nicht verhindern, dass bei Netzwerkproblemen zeitweilig nicht auf das ERP-System zugegriffen werden kann.
ERP SaaS-Varianten bieten einige herkömmliche ERP-Hersteller an. Bereits 2007 hat SAP mit der neu entwickelten Lösung SAP Business ByDesign den Vorstoß in die SaaS-Welt für ERP-Produkte im Mittelstand gewagt.
Microsofts ERP-Angebot Dynamics NAV 2013 steht ebenfalls als gehostete Version in Windows Azure bereit. Anwenderfirmen können wahlweise per Browser oder Desktop-Client zugreifen. Auch die Nutzung von Mobilgeräten aus ist möglich.
Das SaaS-Angebot von Sage für kleine und mittelständische Unternehmen wird unter dem Namen Office Line 24 vermarktet und bietet wie die fest installierte Office Line Evolution alle gängigen ERP-Funktionen. Dabei werden die Daten in hoch gesicherten, deutschen Rechenzentren vorgehalten - für viele Kunden ein gewichtiges Argument.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel. (mhr)