Projekt-Management

So erkennen Sie, wie es wirklich um Ihr Projekt steht

14.11.2008
Von Norbert Hanke

6. Befreien Sie die Statusberichte von sinnneutralen Formatierungselementen.

Entfernen Sie Hintergründe, Farbverläufe und aufpeppende Grafikelemente, setzen Sie alle Texte auf denselben Font. Und dann drucken Sie das Ergebnis auf einem Schwarzweißdrucker aus. Ist es noch einigermaßen nachvollziehbar, dann haben sich die Autoren zumindest um formale Verständlichkeit bemüht. Aber oft stellen sich die Berichte ohne ihre Formatierungen als heilloses Chaos dar - auch wenn man bei der Entfernung die größtmögliche Sorgfalt und Geschicklichkeit walten ließ. Dann muss sich der Verfasser den Verdacht einer gewollt intransparenten Berichterstattung gefallen lassen.

Um den Inhalt zu prüfen, hilft im zweiten Schritt ein wenig Textanalyse weiter:

  • Ohne Verben ist eine Darstellung von Zusammenhängen und Begründungen nicht möglich.

  • Stress und Unsicherheit bei der Berichterstellung führen zu unvollständigen und unverständlichen Formulierungen.

  • Vergebliche Eskalationsversuche oder Desinteresse bei der Berichterstellung schlagen sich in identischen Formulierungen in aufeinanderfolgenden Berichten nieder.

  • Als Arbeitsinstrument eignet sich ein Statusbericht nur, wenn er Redaktionszeitpunkt und Verantwortlichkeiten, Autoren nennt sowie eine einheitliche und angemessene Gliederung aufweist.

  • Übermäßige Substantivierung ('Beamtendeutsch') kann eine gewisse Distanz zum Inhalt andeuten, inhaltsarmes Wortgeklingel ("Beratersprech") auf Hilflosigkeit hinweisen; aufwändige Satzkonstruktionen zeigen an, dass jemandem die sprachliche Form wichtiger war als der Inhalt.