Projekt-Management

So erkennen Sie, wie es wirklich um Ihr Projekt steht

14.11.2008
Von Norbert Hanke

5. Erstellen Sie eine Liste der Ergebnisse, die laut Planung bereits vorliegen müssten.

So lässt sich der tatsächlich erreichte Stand mit den Erwartungen vergleichen. Wenn sich eine Diskrepanz ergibt, ist das - für sich allein genommen - nicht automatisch schlecht. Die Bewertung hängt ab vom erbrachten Nutzen, vom benötigten Aufwand, von den Erwartungen der Projektbeteiligten etc. Zunächst sollten die Schätz- und Planungsprämissen noch einmal genauer angesehen werden. Darüber hinaus stellen sich folgende Fragen:

  • Welche Ursachen werden für das Zurückbleiben hinter den Erwartungen genannt? Und wie hat das Projekt darauf regiert?

  • Mussten Ergebnisse erarbeitet werden, die sich zwar als notwendig erwiesen haben, aber in der Planung übersehen wurden?

  • Trafen Zulieferungen verspätet ein, oder waren sie unzureichend?

  • Gab es Entscheidungsdefizite?

Analog dazu ist es nicht per se gut, wenn die Ergebnisse mit der Projektplanung übereinstimmen. Vor allem, wenn es sich um ein sehr komplexes Vorhaben handelt, muss man sich folgende Fragen stellen:

  • Warum wurden die Ergebnisse planmäßig erreicht? War die Planung etwa zu komfortabel?

  • Oder wurde die Berichterstattung sprachlich kreativ gestaltet?

  • Mit welchen Nachteilen (zum Beispiel Qualitätseinbußen oder Auslassen wesentlicher Schritte) wurde die Planerfüllung erkauft? Wirken sich diese Unterlassungen später nachteilig aus?

  • Oder profitierte das Projekt von positiven Seiteneffekten anderer Bereiche? Und könnten diese Effekte auch Nachteile an anderer Stelle mit sich bringen?