Recruiting 2.0 noch kein Thema

So besetzen CIOs ihre offenen Stellen

01.02.2011
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Personalsuche 2.0 ist für viele IT-Manager noch kein Thema. Sie nutzen soziale Netzwerke eher, um Profile der Bewerber zu überprüfen und Kontakte anzubahnen und zu pflegen.

Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer sieht im Web 2.0 den "Stellenmarkt der Zukunft": "Die Unternehmen müssen dort präsent sein, wo sich die Menschen beruflich und privat vernetzen, Informationen sammeln oder einen Teil ihrer Freizeit verbringen." Zwar veröffentlichen bereits heute 29 Prozent aller Arbeitgeber ihre Stellenanzeigen auch in Online-Communities, wie der Branchenverband Bitkom in einer Umfrage unter 1500 Firmen herausfand. Vorreiter im Web 2.0 seien große Unternehmen und Firmen in der ITK-Branche, in der 41 Prozent der befragten Unternehmen soziale Netzwerke für ihre Personalsuche nutzen. Für die Mehrheit der personalsuchenden Unternehmen bleiben jedoch Online-Jobbörsen wie Stepstone oder Monster und die eigene Website die wichtigsten Recruiting-Kanäle. Auch Zeitungen, branchenspezifische Online-Jobbörsen und Fachzeitschriften spielen noch eine Rolle.

Mit Xing Profile der Kandidaten abgleichen

Xing nutzen IT-Manager, um Profile abzugleichen oder um Kontakt zu potenziellen Kandidaten anzubahnen.
Xing nutzen IT-Manager, um Profile abzugleichen oder um Kontakt zu potenziellen Kandidaten anzubahnen.

Auch viele Anwenderunternehmen besetzen ihre IT-Stellen noch über traditionelle Kanäle, wie eine CW-Umfrage unter CIOs zeigt: Sie setzen auf Online-Jobbörsen, den Karriereauftritt auf der eigenen Website und Kontakte zu Hochschulen, um Einsteigerpositionen besetzen zu können. Suchen sie nach erfahrenen IT-Fachkräften oder Führungskräften, ziehen sie einen Personalberater hinzu. Dazu Michael Kollig, CIO von Danone: "Für Führungspositionen greifen wir gern auf Personalberater zurück, die vorwiegend über Direktansprache arbeiten. Hier kommen dann auch Social Media zur Vorauswahl und zur Kontaktanbahnung zum Einsatz. Direkt nutzen wir Social Media, um uns bekannte Kandidaten zu überprüfen oder mit ihnen in Kontakt zu kommen. " Auch Markus Grimm, CIO von DKV Euro Service, nutzt eine Plattform wie Xing nur, um vor einem Bewerbungsgespräch das Online-Profil mit der Bewerbung abzugleichen. Jürgen Thoma, Geschäftsbereichsleiter IT und CIO bei Haufe Lexware Services, dagegen hat über Xing schon etliche Freiberufler gefunden.

Markus Grimm, DKV Euro Services, nutzt Xing, um vor einem Vorstellungsgespräch das Online-Profil mit der Bewerbung abzugleichen.
Markus Grimm, DKV Euro Services, nutzt Xing, um vor einem Vorstellungsgespräch das Online-Profil mit der Bewerbung abzugleichen.
Foto: Grimm,Dr. Markus

Persönliche Kontakte und Empfehlungen sind für Thomas Rössler auch in Zeiten von Web 2.0 noch der beste Weg, um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen. Vier von sechs Stellen konnte der IT-Leiter des Medienhauses so besetzen. In einem Fall kam der erste Kontakt zwar auf einer CeBit-Messeparty zustande, danach tauschte er sich über Xing mit dem Kandidaten weiter aus, bis es zum Vorstellungsgespräch und zur Einstellung kam.