SNI tanzt bei Multiprozessor-Rechnern auf vielen Hochzeiten Silicon Graphics beliefert SNI mit skalierbaren Superservern

18.06.1993

MUENCHEN (CW) - Die Siemens Nixdorf AG (SNI) baut die Zusammenarbeit mit Silicon Graphics (SGI) aus und vertreibt deren Challenge- und Power-Challenge-Systeme unter der Bezeichnung "SC800" und "SC900".

Die skalierbaren Server der Challenge-Reihe reichen von der Einprozessor-Maschine bis zum Superserver mit 36 CPUs. Im Einsatz sind die RISC-Prozessoren R4400 von Mips/SGI, die mit 100 oder 150 Megahertz getaktet sind. SNI liefert die SC800-Systeme mit dem SGI-Betriebssystem Irix 5.0 aus, das auf Unix V, System 4 basiert. Die Grundkonfiguration mit zwei Prozessoren, 128 MB Hauptspeicher und 2 GB Festplatte kostet rund 245 000 Mark.

Im Supercomputerbereich angesiedelt sind die massiv-parallelen Power-Challenge-Systeme (SC900), die mit dem TFP-RISC-Prozessor (True Floating Point) - ebenfalls aus der Mips-Entwicklung - arbeiten. Die neue superskalare 64-Bit-SSR-Architektur (Streaming Superscalar RISC) erlaubt bis zu sechs Operationen pro Sekunde und erreicht eine Spitzenleistung von 5,4 Gflops. Die Preise fuer die SC900-Modelle, die ebenfalls mit Irix 5.0 arbeiten, beginnen bei rund 400 000 Mark.

Im Multiprozessor-Bereich kann SNI damit eine ganze Reihe von Herstellern aufzaehlen, deren Produkte teilweise als OEM-Geraete vermarktet werden und auch mit unterschiedlichen CPUs aufwarten. Bei den Mainframes fungiert Hitachi als Lieferant, das Betriebssystem ist hier BS2000. Fujitsu liefert die Vektor- Supercomputer VPP 500, die mit dem auf Unix V, System 4, basierenden Betriebssystem UXP/VPP ausgeliefert werden. Von Kendall kauft SNI die massiv-parallelen Supercomputer, die unter dem Betriebssystem Unix OSF/1 arbeiten.

Ein bestehendes Vertriebsabkommen mit Pyramid wurde kuerzlich auf die Mis-Server dieses Unternehmens, die mit bis zu 24 Mips- Prozessoren arbeiten, dahingehend erweitert, dass SNI nun auch Komplettsysteme von Pyramid ohne zusaetzliche Veredelung anbietet. Bei SNI sind diese Rechner unter Bezeichnung "RM-Serie" allerdings nur mit maximal zwoelf Prozessoren und dem Betriebssystem Sinix zu haben. Zugleich richteten beide Firmen ein gemeinsames Kompetenz- und Service-Center ein.

Die aeltere Produktlinie Targon - sie stammt ebenfalls aus Pyramid-Produktion - arbeitet mit 68040-Prozessoren von Motorola und dem Betriebssystem Sinix-TOS V, 5.41, das eine Sourcecode- Kompatibilitaet zu anderen Sinix-Systemen gewaehrleistet.

Die MX-Rechner schliesslich stuetzen sich auf eine 486-CPU von Intel und das Sinix-Betriebssystem. Im Flaggschiff der Reihe, MX500, sind zwoelf dieser Prozessoren integriert.

Neben der nun bekanntgegebenen Vereinbarung mit Silicon Graphics arbeitet SNI ebenfalls intensiv an der Entwicklung von Mehrprozessor-Rechnern, die auf dem Pentium-Chip von Intel basieren. Naehere Einzelheiten wie Verfuegbarkeit oder Art des Betriebssystems waren nicht zu erfahren.