Interconnect-Board und 64-Bit-Unix angekündigt

SNI nutzt Mesh-Technik bei Cluster

29.08.1997

Unter dem Produktnamen "Reliant Cluster" (Codename: Smiles) soll eine Karte auf den Markt kommen, die den Hochgeschwindigkeits-Systembus der SMP-Rechner mit dem Mesh-Netzwerk der RM1000 verbindet. Nach Aussagen von Volker Dulich, bei SNI verantwortlich für die Entwicklung der High-end-Server, eröffnet sich dem Anwender mit diesem Cluster-Verbund die Möglichkeit, die Vorteile der MPP-Rechner beim Decision-Support und Data-Warehousing mit den Vorzügen der SMP-Systeme im OLTP-Bereich zu kombinieren. Für den Programmierer erscheint der Verbund als ein einziges System, das unter SNIs Unix-Variante Reliant Unix 5.43c arbeitet. Dieses Betriebssystem läuft auf allen RM-Systemen binärkompatibel ab. Noch in diesem Jahr wollen die Siemens-Entwickler die 64-Bit-Variante präsentieren können, die unter der Bezeichnung "Reliant Unix 5.44" vermarktet wird.

SNI plant darüber hinaus, die Mesh-Technik durchgängig als Cluster-Interconnect zu etablieren. "Mesh wird es irgendwann auch für die Intel-basierten ,Primergy'-Systeme geben", so Dulich. Dazu entwickelt SNI Verbindungs-Boards mit PCI-Interface, die die PCs koppeln. Diese Entwicklung wird als "Mesh-II" bezeichnet und soll mit Transferraten von bis zu 100 MB/s aufwarten. Mesh II wird zugleich als neue Interconnect-Verbindung für die nächste RM1000-Generation eingesetzt, die als "RM2000" im ersten Halbjahr 1998 vorgestellt werden soll. In dieser Maschine wird dann auch der neue Prozessor von SGI/Mips - "R12000" - arbeiten, der mit 300 Megahertz getaktet ist.

Beherrschen Mesh I und II nur das Message Passing, so soll die dritte Generation (Mesh III) dieser Verbindungstechnik auch den Datenaustausch zwischen den Rechnern ermöglichen. "Dazu müssen allerdings die Zugriffszeiten auf die Daten kürzer werden, mit der Folge, daß auch die Latenzzeiten sinken", beschreibt der SNI-Manager die Vorgehensweise.