Weltweites Kooperationsabkommen

SNI bezieht Workstations ab sofort von Silicon Graphics

14.02.1992

MÜNCHEN (zek) - Die im November 1991 angekündigte weltweite Kooperation zwischen der Siemens-Nixdorf Informationssysteme AG (SNI) und Silicon Graphics ist jetzt unter Dach und Fach. Der Vertrag hat für die nächsten drei Jahre ein Volumen von mindestens 100 Millionen Dollar. Damit hat Silicon Graphics den Platz im Siemens-Konzept eingenommen, der bisher Apollo vorbehalten war.

Nach der Übernahme von Apollo durch Hewlett-Packard hatte sich das SNI-Management entschlossen, in Zukunft Workstations eines kleineren Herstellers zu beziehen. SNI beabsichtigt, die Workstations in ihr strategisches Plattformkonzept einzubinden und als OEM-Produkte anzubieten. Silicon Graphics wird die Systemfamilien "Iris Indigo" und die neuen Hochleistungsworkstations auf Basis des R4000 "Iris Crimson" an SNI liefern. Von Siemens-Seite wird betont, daß man sich für Silicon Graphics entschieden habe, weil diese Systeme auf den Mips-Prozessoren beruhen, die auch von Siemens hergestellt werden. Beide Unternehmen betonen, daß sie die Bemühungen der ACE-Gruppe unterstützen. Ein weiterer Grund für die Entscheidung zugunsten von Silicon Graphics war, daß die Kalifornier mit ihrer "Graphics Library" einen Standard im Bereich der 3D-Grafik geschaffen haben, für den auch SNI Lizenzen erwerben will. Im Betriebssystem-Bereich planen beide Unternehmen ein Zusammenwachsen in Richtung Unix System V.4; erste Ergebnisse werden in rund einem Jahr erwartet.

SNI will demnächst die hauseigenen Programme Sigraph, Sicad und diverse Tools in die Silicon-Graphics-Umgebung portieren. Weitere Integrationspläne gehen in Richtung Sinix- und BS2000-Emulation auf den Silicon-Graphics-Rechnern.