Nokia- und Siemens-Geräte sind betroffen

SMS-Nachrichten können Handys lahm legen

08.09.2000
MÜNCHEN (CW) - Beim Testlauf für mobile Internet-Services hat der Dienstleister Web2wap Schwächen von Nokia-Handys festgestellt. Bestimmte mittels Short Message Services (SMS) versandte Nachrichten können Handys außer Gefecht setzen. Ähnliche Fälle soll es auch mit Siemens-Geräten gegeben haben.

Die nun bei den Nokia-Handys auftretenden Fehlfunktionen gehen laut übereinstimmender Auskunft von Web2wap und Nokia nicht auf einen Virus zurück. Die betroffenen mobilen Geräte stellten ihren Dienst ein, nachdem sie spezielle SMS-Nachrichten empfangen hatten, die Web2wap im Rahmen eines Testlaufs an die Handys versandt hatte. Um die abgestürzten Telefone wieder funktionstüchtig zu machen, mussten die Techniker die Batterien entfernen.

Nokia reagierte auf diesen Bericht gelassen: "Derartige Beschwerden sind keine Seltenheit", erklärte Tapio Hedman, Sprecher des Unternehmens. "Sollte ein Upgrade erforderlich sein, werden wir es installieren. Das ist Tagesgeschäft." Der Nokia-Manager räumte in diesem Zusammenhang ein, es gebe definierte SMS-Nachrichten, über die ein Netzbetreiber die Funktionalität der Endgeräte beeinflussen kann. Theoretisch ist es also möglich, dass missglückte SMS-Nachrichten Fehlfunktionen der Handys auslösen.

Während Web2wap der Öffentlichkeit die Modellbezeichnung des getesteten Geräts verschwieg, plauderte Hedman sie unbeschwert aus: Seines Wissens, so der Nokia-Sprecher, sei für die Probeläufe das "Nokia 7110" mit limitiertem Internet-Zugang verwendet worden. Beschwerden wurden mittlerweile jedoch auch von anderen Handys bekannt. Bei bestimmten SMS-Nachrichten sollen die Siemens-Modelle "S6" und "S10" Probleme bekommen, und so genannte Flash-SMS-Dienste können zudem das "S25" in die Knie zwingen. Um die Geräte wieder zu starten, müssen die Akkus kurzzeitig entfernt werden.