Taiwaner investieren 42 Millionen Dollar

SMC sucht die Rettung in Joint-venture mit Accton

10.10.1997

Schon seit längerem hatte es im Markt Spekulationen um eine Übernahme von SMC gegeben. George Zervos, Vice-President European Operations, zeigte sich in München deshalb erleichtert, daß es zu keiner Akquisition, sondern zu einem Joint-venture kommen wird, in dem SMC allerdings der Juniorpartner ist. Nach Abschluß der Transaktion hält Accton Technology nämlich 80,1 Prozent des Gemeinschaftsunternehmens, SMC 19,9 Prozent.

Accton Technology wurde 1988 gegründet und ist der größte Hersteller von Netzprodukten in Asien. Das Unternehmen führt Ethernet- und Fast-Ethernet-Produkte einschließlich Adaptern, Hubs, Switches, Netzsoftware und Komponenten für das Internetworking im Portfolio. Die Taiwaner erwirtschafteten damit 1996 einen Umsatz von 117 Millionen Dollar.

Wettbewerbsvorteile durch eigene Chipfertigung

Das Joint-venture wird das SMC-Logo nutzen, um, wie es hieß, von den Vorteilen der eingeführten Marke zu profitieren. Während der nächsten Monate wird die bisherige SMC, die dann nur noch aus der Component Product Division besteht, schrittweise dazu übergehen, unter dem Kürzel SMSC zu firmieren.

Durch die Auslagerung seiner System Products Division in das gemeinsame Joint-venture mit dem taiwanischen Hersteller von Application Specific Integrated Circuits (ASICs) besinnt sich SMC wieder stärker auf seine Wurzeln, die Chipfertigung. Derzeit besitzt die Company aus Hauppauge eigenen Angaben zufolge über 20 ASICs in verschiedenen Entwicklungsstadien. Da das neue Unternehmen über eigene Fertigungseinrichtungen von ASICs für Hubs, Switches und Netzkarten verfügt, verspricht sich The new SMC gegenüber den Konkurrenten, die ihre ASICs einkaufen müssen, Wettbewerbsvorteile.

Beide Unternehmen werden aber auch weiterhin ihre konkurrierenden LAN-Komponenten über ihre Distributionskanäle vertreiben. Da sich diese weltweit unterscheiden, wird es nach Meinung der Verantwortlichen zu keinen nachteiligen Überschneidungen kommen. Durch den Schulterschluß tun sich für Accton in Amerika und für SMC in Asien neue Märkte auf. SMC, das erst kürzlich für das zweite Quartal Verluste meldete, verspricht sich von der Ehe mit Accton nicht nur das Überleben im LAN-Business, sondern will im Low-end-Segment sogar zur Nummer zwei hinter 3Com avancieren.

SMC-Kunden haben auch künftig die Wahl zwischen zwei Produktlinien. Die "EZ-Line" enthält LAN-Lösungen wie Adapter, Hubs, Stackable Hubs sowie Desktop- und Workgroup-Switches. Die EZ-Produkte verfügen über alle wesentlichen Funktionen für den Einsatz im Netz. Die "Tiger-Line" besteht hingegen aus den gleichen Produktkategorien wie die EZ-Line, ist aber mit zusätzlichen Features wie SNMP und RMON ausgestattet.

The new SMC wird ihr Angebot an Ethernet- und Fast-Ethernet-Workgroup-Hubs und Switches erweitern. Das derzeitige Switch-Angebot von SMC besteht aus 10Mbit/s-Geräten mit 10/100Mbit-Uplinks sowie 10/100Mbit-Fast-Ethernet-Switches.