Platz 1 - Michael Gorriz, Daimler

Smarter Innovator

22.12.2009
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.

Innovativ, anspruchsvoll und komplex

"Das car2go Projekt ist besonders innovativ, anspruchsvoll und komplex", lobt unsere Jury. Doch einen mindestens ebenso großen Eindruck machte eine zweite Herkulesaufgabe, der sich Gorriz erfolgreich stellte. Nachdem die Ehe zwischen Daimler und Chrysler zerbrochen war, galt es die mühsam zusammengefügten IT-Infrastrukturen der Konzerne wieder zu entflechten. "Im Bereich der Basisinfrastruktur, insbesondere der Netzwerke sowie der E-Mail- und Desktop-Dienste waren wir ein Unternehmen." Es habe ein weltumspannendes Daimler-Chrysler-WAN gegeben, das sehr schnell getrennt werden musste, zumal die Datensteuerung schon aus rechtlichen Gründen auseinanderzudividieren war. Dazu zählte, bisher gemeinsame Kommunikationskanäle zu trennen, beispielsweise über Firewalls. "Das war vom Management her anspruchsvoll, schon weil es den täglichen Arbeitsablauf nicht stören sollte."

Ebenfalls voll zusammengewachsen war der Bereich Vertrieb und Marketing. Chrysler stützte sich hier außerhalb seines amerikanischen und kanadischen Heimmarktes voll auf die Systeme von Daimler. In sämtlichen Chrysler-Niederlassungen wurden die Wagen über Mercedes-Systeme verkauft. Deshalb war die Trennung der Systeme in den unterschiedlichen Ländern unabdingbar, noch dazu in kürzester Zeit.

Anfangs wurde dies über Mandanten und Datentrennung realisiert. Da der Gesetzgeber jedoch physisch getrennte Server verlangt, musste das Projektteam Systeme duplizieren, die Daten übertragen und Applikationen migrieren.