Smartball kann ein zweites Wembley-Drama verhindern

08.06.2006

Zudem sei das System auch darauf ausgelegt, die Spieler zu erfassen, berichtet der Fraunhofer-Wissenschaftler. Die Möglichkeit, den Schiedsrichter bei seinen Abseitsentscheidungen mit der exakten Lokalisierung der Spieler über einen Sender in den Schienbeinschonern zu unterstützen, sei dabei nur ein Aspekt. Darüber hinaus ließen sich unter anderem Informationen über Bewegungsmuster, Sprintgeschwindigkeiten, Ballbesitz und Torschüsse gewinnen.

Die Daten seien für eine ganze Reihe von Adressaten interessant, ist sich Dünkler sicher. Trainer könnten mit den Informationen beispielsweise ihre Trainingsmethoden optimieren sowie die Spieltaktik besser auf die charakteristischen Bewegungsmuster ihrer Elf beziehungsweise des Gegners abstimmen. Außerdem seien die Medien auf Basis der per Funk gesammelten Informationen in der Lage, ihre Statistiken weiter zu verfeinern.

Neben dem Smartball genehmigte die Fifa-Regelbehörde auf Antrag des europäischen Fußballverbands Uefa auch weitere Tests mit einem funkbasierenden Kommunikationssystem zwischen Schieds- und Linienrichtern. Die abhörsichere Verbindung soll es den Referees erlauben, ihre Assistenten zu konsultieren, um schneller Entscheidungen zu treffen. Umgekehrt können die Linienrichter den Spielleiter auf besondere Vorkommnisse aufmerksam machen, die diesem ansonsten entgehen würden. Die entsprechende Technik wurde bereits im Rahmen der diesjährigen Champions-League-Spiele ausprobiert. Zu einem Einsatz zur WM konnten sich die Verbandsfunktionäre indes noch nicht durchringen.