Homematic IP Test

Smart Home mit App, Access Point, Heiz-Thermostat, Rauchmelder

17.11.2017
Von 
Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.

Inbetriebnahme des Homematic IP Access Point

Ohne Homematic IP Access Point geht nichts. Also nehmen wir dieses Gerät als erstes in Betrieb: Stromkabel anschließen und LAN-Kabel vom Homematic IP Access Point zu unserer Fritzbox legen. Dann blinkt die Kontroll-LED auf der Bridge erst mal los. In der Zwischenzeit installieren wir die App auf unserem Smartphone. Die Verbindung zwischen Basisstation und App stellt der QR-Code auf der Unterseite des Homematic IP Access Point her. Dadurch sowie durch die vier letzten Stellen der Gerätenummer identifiziert sich die Basisstation in der App und auf dem Cloud-Server. Die Identifikation erfolgt also über das Scannen des QR-Codes auf der Rückseite des Access Points, der sozusagen die Cloud, den Access Point und Ihr Endgerät miteinander verbindet.

Homescreen vor dem Anlernen des ersten Gerätes
Homescreen vor dem Anlernen des ersten Gerätes

Gut: Wir können in der App die vom Access Point durch unterschiedliches Blinken/Blinkfarbe angezeigten Betriebszustände genau identifizieren und wissen damit sofort, dass gerade eine neue Firmware auf die Basisstation aufgespielt wird. Nach kurzer Zeit leuchtet die LED auf der Basisstation blau: Der Homematic IP Access Point ist betriebsbereit. Danach können wir die ersten Geräte hinzufügen.

Der Basisstation liegt eine gedruckte Anleitung bei (allerdings nicht das umfangreiche Anwenderhandbuch, das es nur in digitaler Form online sowie in der App gibt). Auch allen anderen Homematic-IP-Geräten liegt eine gedruckte Kurzanleitung bei.

Homematic-IP-App, Alexa und Google Home

Dreh- und Angelpunkt bei der Inbetriebnahme von Access Point und der Integration aller Homematic-IP-Geräte ist die App. Sie nimmt den Nutzer bei der Hand und führt ihn Schritt für Schritt durch die Installation. Nach Abschluss der Installation aller Homematic-IP-Geräte steuert und überwacht der Benutzer sein smartes Home ausschließlich über diese App. Plus: Sie können ausgewählte Funktionen auch mit Hilfe von Sprachbefehlen an Amazon Alexa und Google Home beziehungsweise mit dem Google Assistant auf dem Smartphone steuern. Außerdem bietet eQ-3 noch Funkfernbedienungen und Funk-Wandtaster zur Bedienung einzelner Geräte an.

Die App lässt sich großenteils intuitiv bedienen, das kostenlos zum Download angebotene Handbuch sollten Sie aber trotzdem lesen, denn es erklärt technische Hintergründe und Zusammenhänge.

Die App schickt Nachrichten bei bestimmten Ereignissen. Dafür müssen Sie der App natürlich das Schicken von Meldungen erlauben.
Die App schickt Nachrichten bei bestimmten Ereignissen. Dafür müssen Sie der App natürlich das Schicken von Meldungen erlauben.

Außerdem erklärt die App nicht direkt beim entsprechenden Menü den Unterschied zwischen "unscharf", "Hüllschutz" und "Vollschutz". Hierfür müssen Sie das Anwenderhandbuch konsultieren. Allerdings hat EQ-3 das Handbuch auch in die App integriert, so dass Sie sofort nachschlagen können. Ebenso könnte einen Anwender verwirren, dass er für die Nutzung des Cloud-Dienstes keinen Nutzernamen und kein Passwort vergeben muss. Womit wir beim Thema Authentifizierung sind.

So identifiziert Homematic IP die Geräte

Jedes Homematic-IP-Gerät besitzt eine einmalige Gerätenummer. Diese ist auch in dem jedem Homematic-IP-Gerät beiliegenden QR-Code enthalten. Anhand dieser individuellen Nummer identifiziert Homematic IP jedes einzelne Geräte.

Damit die Cloud von Homematic IP weiß, welcher Access Point und welche Einzelgeräte zusammengehören, müssen Sie diese alle in der App erfassen. Die App führt also Access Point und Einzelgeräte zusammen und "reserviert" Ihrem konkreten Smart Home dann einen Platz in der Homematic-IP-Cloud. Durch diese feste Koppelung zwischen allen verwendeten Geräten und der App wird ein Benutzername samt Passwort überflüssig. Das sorgt - neben der Verschlüsselung der übertragenen Daten - dafür, dass ein Homematic-IP-Nutzer relativ anonym bleibt (anhand der IP-Adresse seines Routers lässt er sich natürlich durchaus identifizieren). Doch zunächst einmal weiß EQ-3 nicht, wer welchen Access Point nutzt und zu wem die damit verbundenen Daten in der Cloud gehören. Zudem besitzen Sie kein Passwort, das Hacker knacken können. Fremde würden nur dann Zugriff auf Ihr Smart Home bekommen, wenn diese Ihr Smartphone stehlen und es entsperren.

Homematic IP
Homematic IP

Wenn Sie die Erstinstallation auf einem Smartphone abgeschlossen haben und von einem weiteren Smartphone oder Tablet Zugriff auf Homematic IP haben wollen, dann müssen Sie mit diesem zweiten Mobilgerät einfach nur wieder die QR-Codes aller Geräte samt Access Point scannen. Homematic IP nimmt dann dank der eindeutigen Gerätenummern die Zuweisung zu Ihrer bereits vorhandenen Cloud vor. Die Synchronisation erfolgt dann ebenfalls über die eindeutige Zuordnung des QR-Codes.

Keine Daten auf fremde Server schaufeln

Tatsächlich funktioniert Homematic IP ohne Benutzerkonto und Passwort (nur eine PIN können Sie optional erstellen. Diese benötigen Sie, um das Alarmprotokoll in der App zu löschen). Die einzigen Daten, die Homematic wissen will - optional wohlgemerkt - ist der Standort des Homematic IP Access Point, für einen Zweck: um in der App Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windstärke, Windrichtung, Sonnenaufgang und Sonnenuntergang anzuzeigen. Diese Daten bezieht die App von Openweathermap. Für die Funktionsfähigkeit von Homematic IP ist das aber nicht erforderlich. Für die Identifizierung spielt ausschließlich der QR-Code auf dem Gerät eine Rolle.

Die Wetterdaten
Die Wetterdaten

Datenschutz: EQ-3 versichert, dass alle Daten anonymisiert verwendet werden. Es gibt bei EQ-3 kein Benutzerkonto für Sie und Homematic IP sammelt keine Daten über Sie. Ein großer Unterschied zu Nest, Netatmo, aber auch Philips Hue, TP-Link oder Bosch Smart Home. Für alle diese Dienste benötigen Sie ein Benutzerkonto mit Passwort, und Sie können dort überall identifiziert werden.

Das ist in Zeiten, in denen man sogar für den Betrieb einer smarten Leuchte ein Benutzerkonto für einen Cloud-Dienst benötigt, ein Riesenvorteil: Sie können das Passwort nicht vergessen und niemand kann das Passwort stehlen! Denn der Zugang darauf ist nur von den Apps auf Ihren Mobilgeräten aus möglich. Die gesamte Datenverbindung ist verschlüsselt.

Homematic IP für Wetter & Umwelt
Homematic IP für Wetter & Umwelt
Foto: EQ-3