Web-Seiten lernen kommunizieren

Smalltalk-Anwendungen: Mit einem Internet-Ohr versehen

02.02.1996

Die meisten Web-Anwendungen sind "taub" und bieten eine monotone Litanei von Produktliteratur, ist Parcplace-Digitalk ueberzeugt. "Zuhoeren" kann nach Definition des Hersteller eine Online-Applikation, wenn sie die Interaktion zwischen Kunden und Anbietern erlaubt. Dafuer muss eine Web-Seite den Benutzer fuehren und die Moeglichkeit bieten, auf Angebote reagieren zu koennen. Web- Anwendungen sollten mit der Unternehmens-DV verbunden sein, so dass Kundenwuensche direkt beantwortet und bearbeitet werden koennen.

Visual Wave ist das erste Produkt, das das im Herbst vergangenen Jahres aus Parcplace und Digitalk entstandene Unternehmen auf den Markt bringt. Ausserdem ist es das erste WWW-Tool, dem eine objektorientierte Entwicklungsumgebung zur Verfuegung steht. So koennen Entwickler etwa grafische Oberflaechen per Drag and drop zusammenstellen.

Jedes Interface wird automatisch in die Internet- Beschreibungssprache HTML (Hypertext Markup Language) uebersetzt, die von den meisten Web-Browsern lesbar ist. Ausserdem plant das Unternehmen, mit dem Web-Tool die Programmiersprache Java und OLE- Objekte zu unterstuetzen. Mit der Version 1.0 lassen sich nur einige Java-Komponenten, die sogenannten Java-Applets laden.

Visual-Wave-Anwendungen koennen auf Oracle-, Sybase-, und DB2-Daten zugreifen. Sie sind auf Windows-, Macintosh- und Unix-Plattformen lauffaehig. Die Entwicklungsversion kostet um die 5000 Dollar und die Server-Variante fuer Unix- und NT-Rechner etwa 10000 Dollar.