Slipstream-Kauf soll Blackberry-Dienst aufwerten

14.07.2006
Heimlich, still und leise hat Blackberry-Anbieter Research in Motion (RIM) den ebenfalls im kanadischen Waterloo ansässigen Spezialisten für Datenbeschleunigung, -kompression und Netzoptimierung, Slipstream Data Inc., übernommen.

Im Rahmen des am vergangenen Wochenende abgeschlossenen Deals wird Slipstream Data eine Tochtergesellschaft von RIM. Die Geschäfte sollen jedoch unter der bisherigen Marke und Management weitergeführt werden. Offizielle Statements über die Motive des Kaufs gibt es bislang nicht. Marktbeobachter gehen jedoch davon aus, dass der Blackberry-Anbieter damit seine Vormachtstellung im Bereich E-Mail-Push gegen ambitionierte Konkurrenten wie Microsoft verteidigen will. Außerdem könnten die Kanadier versuchen, aus der wachsenden Nachfrage nach drahtlosen Multimedia-Anwendungen Kapital zu schlagen und sich damit ein weiteres Standbein zu verschaffen.

Grundlage aller Produkte des im Jahr 2000 gegründeten Spinoffs der Universität Waterloo ist die "Slipstream Acceleration + Optimization Engine". Die patentierte Technik arbeitet sowohl mit verlustbehafteten wie auch verlustlosen Kompressionsalgorithmen, die an spezifische Anwendungen und Protokolle angepasst sind, um einen effizienteren Datentransport zu ermöglichen. Zur Kundschaft von Slipstream zählen vorwiegend Internet-Service-Provider. Da die Engine auf der Applikationsebene (Layer 7) arbeitet, lässt sich die content-spezifische Verdichtung und Bilderkompression laut Slipstream auch in drahtlosen Netzen, wie 2,5 G, 3G, Wifi oder Wimax einsetzen.

RIM plant Presseberichten zufolge, die Technik in seinem Blackberry-Dienst zu nutzen, um Informationen bei niedrigerem Bandbreitenbedarf schneller zum Anwender zu transportieren. Die Engine soll auch in den Blackberry Internet Service und die Handheld-Software integriert werden, wenngleich der größte Effekt sicherlich beim Einsatz auf dem Blackberry Enterprise Server erzielt wird. (mb)