Nach mehrheitlichem Erwerb von Ikoss

Sligos plant nun Beteiligung an deutschem Banking-Partner

24.04.1992

MÜNCHEN (bk) - Die Sligos S.A. ist im deutschen DV-Markt weiter auf Beteiligungskurs. Nachdem die Pariser Software- und Servicecompany gerade die Mehrheit an der Stuttgarter Ikoss GmbH übernommen hat, suchen die Franzosen nun einen deutschen Partner im Banking-Bereich. Zur Debatte steht eine Beteiligung an der Frankfurter B + S Visa-Card Service GmbH.

Das in der Mainmetropole angesiedelte Unternehmen entstand 1989 ans den deutschen Kreditkartenaktivitäten der Bank of America. Diese erwarb die spanische Banco de Santander S.A., die aber von Beginn an die Absicht verfolgte, ihre Anteile Zug um Zug zu verkaufen. Zur Zeit ist die Banco de Santander noch mit 46,5 Prozent an der B + S Visa-Card Service GmbH beteiligt. Weitere Gesellschafter sind die Berliner Bank mit 25 Prozent, die Landesgirokasse Stuttgart mit 12,5 Prozent, die Landesbank Berlin mit zehn Prozent und die CC-Bank in Mönchengladbach mit sechs Prozent.

Wie verlautete, verhandelt die Pariser Sligos S.A. bereits seit Monaten mit den Spaniern über einen Teil- oder auch den Gesamterwerb ihrer B + S-Anteile. Zustimmen müssen aber auch die restlichen Gesellschafter, die allerdings von einem Einstieg der Franzosen Profitieren könnten: Sligos ist einer der größten nationalen Dienstleister in Sachen Kreditkartenabwicklung beziehungsweise im elektronischen Zahlungsverkehr.

Eine Beteiligung an der B + S Visa-Card Service GmbH wiederum würde der französischen Gesellschaft Zugang zum deutschen Markt im Hinblick auf das Karten-Management sowie Akzeptanzstellenbetreuung und -akquisition bescheren. Die

Frankfurter Gesellschaft, die 280 Mitarbeiter beschäftigt, ist nach eigenem Bekunden im deutschen Visa-Card-Markt der größte Dienstleister. Die Eurocard-Verarbeitung soll Ende des Jahres hinzukommen.