Skepsis gegenüber Dells neuen Servern

08.06.2006
Poweredge-Modelle verwenden Intel- statt AMD-CPUs.

Sofort auf den Markt gebracht werden drei neue Modelle, vier weitere sollen in den kommenden Wochen folgen. Alle vorgestellten Server arbeiten mit Intel-Prozessoren. Das ist insofern bemerkenswert, als Dell gerade erst bekannt gegeben hatte, dass man die ausschließliche Ausrichtung auf CPUs des Prozessormarktführers aufgeben und künftig auch Chips von Advanced Micro Devices (AMD) einsetzen wolle. Diese "Opteron"-CPUs werden vorzugsweise in Servern verbaut.

Die Modelle im Überblick:

Poweredge 1950

Prozessor: Xeon Dual Core

Takt (Gigahertz): 3,2 bis 3,73

Hauptspeicher: bis 32 GB

3,5-Zoll-LW: bis zu 2

2,5-Zoll-LW: bis zu 4

Formfaktor: 1U

Basispreis: ab 3636 Dollar

Poweredge 2950

Prozessor: Xeon Dual Core

Takt (Gigahertz): 3,0 bis 3,73

Hauptspeicher: bis 32 GB

3,5-Zoll-LW: bis zu 4

2,5-Zoll-LW: bis zu 8

Formfaktor: 2U

Basispreis: ab 4007 Dollar

Poweredge 2900

Prozessor: Xeon Dual Core

Takt (Gigahertz): 3,0 bis 3,73

Hauptspeicher: bis 48 GB

3,5-Zoll-LW: bis zu 10

Formfaktor: Tower

Basispreis: ab 4126 Dollar

Dell nimmt nach Angaben des Marktforschungsinstituts IDC im ersten Vierteljahr 2006 beim weltweiten Umsatz mit Servern hinter Hewlett-Packard (HP) und IBM mit 11,1 Prozent Platz drei ein. HP vereint 28,1 Prozent der weltweiten Umsatzmarktanteile auf sich, IBM 27,9 Prozent. Dabei konnte von den großen Drei allein Dell seinen Umsatz mit Servern gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres steigern (3,6 Prozent plus).

Ob Dell mit seinen auf Intels Dual-Core-Technik basierenden Servern allerdings im großen Stil abräumen wird, bleibt dahingestellt. Gartner-Analyst John Enck betonte, dass die Konkurrenz mit ähnlichen Angeboten entweder schon vorstellig geworden ist oder in Kürze antreten wird. "Ich kann nicht sehen, wo Dells jetzt vorgestellte Server einen Wettbewerbsvorteil haben", sagte Enck. Zudem gehe er davon aus, dass Anwender mit Server-Käufen bis 2007 und der Markteinführung von Microsofts nächstem Server-Betriebssystem warten werden. "Es gibt eigentlich keinen Grund, warum Unternehmenskunden den normalen Lebenszyklus ihrer vorhandenen Server beschleunigen sollten", so Enck weiter.

Zumindest konnte der texanische Direktanbieter mit Google einen prominenten Reseller gewinnen. Der kalifornische Internet-Suchriese will Dells Server zur Hardwarebasis seiner Such-Appliances für Unternehmensnetze machen. Rein mengenmäßig wird Dell damit aber kein großes Geschäft machen - Google hat nach eigenen Angaben bislang nur gut 4000 Kunden für die im Jahr 2002 eingeführten Appliances. Im vergangenen Monat hatten beide Firmen bereits eine weit reichende Kooperation angekündigt, in deren Rahmen Dell mit seinen PCs Googles Desktop-Suche und Browser-Toolbar ausliefern wird. Dafür zahlt Google eine unbekannte Summe. (jm/tc)