Skalierbare Parallelverarbeitung soll Teraflop-Leistung ermoeglichen Convex gibt einen Blick auf zukuenftige Supercomputer frei

11.06.1993

FRANKFURT/M. (pi) - Supercomputerhersteller Convex Computer Corp. hat Plaene fuer kommende Rechnergenerationen vorgestellt, die im Leistungsbereich von Teraflops liegen werden. Damit sollen sich einige der "Grand Challenges", also hoch-komplexe Aufgaben aus dem Wissenschaftsbereich loesen lassen.

Die Texaner setzen dabei auf eine hoehere Stufe der massiv- parallelen Verarbeitung, die als skalierbare Parallelverarbeitung (scalable parallel processing, SPP) bezeichnet wird. Ziel der mehrjaehrigen und mehrstufigen Produktplanung ist die Entwicklung von luftgekuehlten, universell einsetzbaren und eigenstaendigen SPP- Computern, fuer die auch die Verfuegbarkeit von Anwendungssoftware kein Problem sein wird. Als Prozessorgrundlage stuetzt sich Convex auf die PA-RISC-Technik von Hewlett-Packard, auf der auch schon die bestehende Meta-Serie der Texaner aufsetzt.

Die zukuenftige SPP-Systemsoftware soll nach den Vorstellungen der Hardware-Entwickler drei Komponenten umfassen: HP-UX als Betriebssystem, die Umgebung Convex-OS sowie eine Implementierung von OSF 1/AD mit Mach-Kernel speziell fuer massiv-parallele Systeme. Damit lassen sich nach Angaben von Convex die ueber 4000 Anwendungsprogramme fuer HP-UX unmittelbar auf den

SPP-Systemen einsetzen. Applikationen fuer die heutige C-Serie von Convex sollen Quellcode-kompatibel zur kuenftigen Rechnergeneration sein.

Die Skalierbarkeit wollen die Entwickler aus Dallas in vier Dimensionen gewaehrleisten. Neben den Prozessoren und der physikalischen Speicherkapazitaet sollen auch die Ein- Ausgabeleistung und die Interkonnektivitaet skalierbar sein. Im Speicherbereich wird das Global Shared Distributed Virtual Memory (GSD-VM) unterstuetzt, wodurch fuer die Programmierung der Systeme angeblich Kenntnisse der Programmiersprachen Fortran oder C ausreichen, so dass die Programmierer keine Spezialsprache fuer massiv-parallele Rechner oder ein Message-Passing-Modell erlernen muessen. Allerdings werden die SPP-Rechner auch die gaengigen Modelle wie Parallel Virtual Machine (PVM) und die Fortran- Erweiterung Fortran 90 unterstuetzen. Generell bauen die zukuenftigen Rechner auf dem MIMD-Programmiermodul (multiple instruction multiple data) auf, das Convex als das flexibelste einschaetzt. Als weitere Leistungsdaten der SPP-Rechner erwarten Insider Speichergroessen im zweistelligen Gigabyte-Bereich und Ein- Ausgabetransferraten von mehreren Gigabyte pro Sekunde.