SIS: Zurück in der Erfolgsspur?

29.08.2007

Nach wie vor Altlasten

Auch wenn die neue Strategie Anlass zur Hoffnung gibt und die aktuellen Zahlen wieder ordentlich aussehen, wähnen die Analysten SIS noch nicht über dem Berg. Einige Sünden der Vergangenheit wirken nach. "Man hat in den letzten Jahren sehr viele große Deals im Outsourcing gewonnen", berichtet etwa Reuner. "Doch die betriebswirtschaftliche Abrechnung der Verträge hat große Kopfschmerzen bereitet", umschreibt er einige problematische Deals der letzten Jahre. Auch das Abkommen mit der Bundeswehr muss erst noch dauerhaften Erfolg beweisen. Immerhin fließt nun endlich Geld in die Kassen von SIS und IBM, nachdem der jahrelange Ausschreibungsprozess der Bundeswehr alle beteiligten IT-Dienstleister sehr teuer zu stehen gekommen ist.

Auch die Fortschritte in den Off- und Nearshore-Ländern können nicht darüber hinwegtäuschen, das SIS noch kein internationales Niveau erreicht hat. Erst die Integration der indischen und osteuropäischen Kollegen in die internen Abläufe und in Kundenprojekte schafft Konkurrenzfähigkeit. "Accenture und IBM haben jeweils 50 000 Mitarbeiter in Indien und damit eine ganz andere Kostenstruktur", rückt Reuner die Verhältnisse zurecht. "Wichtig ist darüber hinaus, diese Kapazitäten mit einer erfahrenen und gut vernetze Vertriebsmannschaft an den Mann zu bringen." Ob SIS einen nachhaltigen Turnaround geschafft hat, vermag der IDC-Experte noch nicht zu beurteilen. "Es sieht so aus, als ob die Talsohle zunächst einmal durchschritten ist", formuliert er vorsichtig.