PAC-Analyse

SIS-Niedergang hat sich lange angekündigt

19.03.2010

1. Die Versäumnisse des Siemens-Managements

Siemens-Chef Peter Löscher: Das Konzern-Management hat enormen Preisdruck auf SIS ausgeübt.
Siemens-Chef Peter Löscher: Das Konzern-Management hat enormen Preisdruck auf SIS ausgeübt.

Die Gründe für den anstehenden Personalabbau sind vielschichtig und gehen unter anderem auf Management-Fehler in den vergangenen Jahren zurück: Nach Gründung und Integration von SIS (als Nachfolger von SBS, Siemens Business Solutions) in den Konzern wurde der Schwerpunkt nach PACs Einschätzung zu stark auf vertikale Lösungen gelegt und das traditionsgemäß starke Outsourcing-Geschäft etwas vernachlässigt.

Ebenso hat sich SIS teilweise zu stark auf den gemeinsamen Vertrieb mit den Siemens-Sektoren gestützt. Und hier trägt PAC zufolge auch der Siemens-Konzern eine Verantwortung für die Probleme der IT-Sparte: Das Commitment gegenüber SIS bei der gemeinsamen Positionierung von Lösungen und Services am Markt war zu schwach.

Auch wurde das Alleinstellungsmerkmal von SIS, die oft IT-basierenden Produkte der Siemens-Sektoren mit den Integrations- und Betriebsservices der IT-Sparte zu einem umfassenden Sektoren-übergreifenden Angebot auszubauen, nie mit dem notwendigem Nachdruck verfolgt. Ein Übriges tat das Siemens-Sparprogramm aus dem Jahr 2009. Im Rahmen dieses Vorhabens war SIS zu Preisreduktionen gezwungen, die deutlich über dem Marktdurchschnitt lagen. Siemens hat seine Tochter nicht geschont. Das hat SIS hart getroffen.