Sipgate vs. BSI: VoIP ist nicht unsicher

09.01.2007
Der VoIP-Anbieter widerspricht der Darstellung des BSI, dass VoIP unsicher ist.

Der VoIP-Provider Indigo Networks GmbH, besser bekannt durch seine Marke "sipgate", widerspricht dem Standpunkt des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), wonach Internet-Telefonie ein Sicherheitsrisiko darstellt. Vielmehr habe eine Kundenumfrage unter 3.700 Nutzern gezeigt, dass es kaum zu Missbräuchen der Internet-Telefonie komme. So hätten 97,3 Prozent der Befragten angegeben, dass sie keinen Missbrauch feststellen konnten.

Auf Basis dieser Ergebnisse kommt der Provider zu einer komplett anderen Einschätzung als das BSI: Privatkunden müssten nicht befürchten, dass Hacker über Internet-Telefonie geführte Gespräche mithören. Anders als beim analogen Festnetz ist ein externer Zugriff auf den DSL- oder Kabel-Internet-Anschluss nur mit extrem hohem technischen Aufwand und mit Expertenwissen möglich. Auch besteht anders als im Festnetz kein öffentliches Telefonverzeichnis der VoIP-Rufnummern in Deutschland. Im Vergleich zum Festnetz, so Indigo Networks, macht Voice-over-IP die Telefonie damit nicht unsicherer, sondern sicherer.

Auch bei der vor allem in den USA viel beschworenen Gefahr von unerwünschten Werbeanrufen, sogenanntem SPIT, gibt die sipgate-Kundenumfrage Entwarnung. Vereinzelte Werbeanrufe kamen nur dann bei VoIP-Telefonanschlüssen vor, wenn die Rufnummer vorab, beispielsweise beim Online-Shopping, angegeben wurde. Dagegen gaben über 70 Prozent der Befragten an, bereits Werbeanrufe über den Festnetz-Telefonanschluss erhalten zu haben: 50 Prozent der Teilnehmer wurden von bis zu zehn Werbeanrufen in letzen zwölf Monaten belästigt, die anderen 50 Prozent erhielten bis zu 20 und mehr ungewollte Werbeangebote über ihren Festnetz-Telefonanschluss. (hi)