Sinnlose Informationssuche kostet Unternehmen Millionen

12.06.2007
Mitarbeiter europäischer Unternehmen verschwenden durchschnittlich 67 Minuten pro Tag.

Bei einer 35-Stunden-Woche würden somit 15,9 Prozent der gesamten Arbeitszeit für die Suche nach Informationen draufgehen. Hochgerechnet auf ein Unternehmen mit 1000 Mitarbeitern und mit einem angenommenen Jahresgehalt ihrer Mitarbeiter von 50 000 Euro beliefen sich die jährlichen Kosten für ineffiziente Informationssuche auf rund acht Millionen Euro. Dies ergab jetzt eine Umfrage zur Nutzung von Informationssystemen des Marktforschungsinstituts Vanson Bourne unter 610 Manager europäischer Unternehmen. Sie erfolgte im Auftrag des Anbieters von Software für Business Intelligence Information Builders.

Doch nicht nur die langwierige Suche, sondern auch die Qualität der gefundenen Informationen und Daten steht offenbar in keiner Relation zum Aufwand und den anfallenden Kosten. So bezeichneten 54 Prozent der Befragten unzureichende, inkonsistente und unvollständige Informationen als die größten Hürden für gute Entscheidungen im Unternehmen. Besonders kritisch waren die deutsche Manager, von denen sogar 68 Prozent die Güte ihrer Geschäftsinformationen bemängelten. Sie verlassen sich deshalb bei ihren Entscheidungen auch auf ihre Intuition und Erfahrung, räumten 66 Prozent der deutschen Studienteilnehmer ein.

Deutschland und die Schweiz sind laut Studie in Sachen BI-Nutzung Schlusslicht.
Deutschland und die Schweiz sind laut Studie in Sachen BI-Nutzung Schlusslicht.

Die Ursache für die schlechte Informationsversorgung liegt laut Vanson Bourne in unzusammenhängenden, komplizierten und unvollständigen Quellsystemen der Anwender. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten glauben, dass sich das Problem durch eine unternehmensübergreifende Lösung mit Zugriff auf alle Information beheben ließe (siehe auch "Die Datenverwaltung steht vor historischen Herausforderungen"). Doch erst 22 Prozent der Unternehmen haben eine entsprechende Business-Intelligence-Lösung aufgebaut. In Deutschland ist die Lage sogar besonders prekär. Nur elf Prozent der deutschen Unternehmen setzen Business-Intelligence ein, lediglich die Schweiz liegt mit sieben Prozent im europäischen Vergleich noch weiter zurück. (as)