IT misst F1-Performance

Simulation im Grenzbereich

14.07.2008
Von Jürgen Liebherr

Supercomputer rechnet mit 1024 CPU-Kernen

Zu diesem Zweck schaffte das Rennteam ein neues Superhirn an. „Albert 2“ belegte zum Zeitpunkt seiner Einführung Ende 2006 auf der Top-500-Liste der leistungsfähigsten Supercomputer den 60. Platz. Albert 2 basiert auf Intel-Technik und verfügte vor eineinhalb Jahren über 256 Knoten und 1024 Prozessorkerne. Inzwischen dürften diese Daten überholt sein. Aktuelle Zahlen und Fakten über den Hochleistungsrechner teilt BMW Motorsport „aus Wettbewerbsgründen“ nicht mit. Aber man darf davon ausgehen, dass sich die damalige Rechenleistung von 12.288 GFlops (12.288.000.000.000 Rechenoperationen pro Sekunde) mittels der inzwischen verfügbaren Quad-Core-Prozessoren zumindest verdoppelt haben dürfte.

Simulationsrechner Albert 2 wiegt 21 Tonnen

Die Architektur des Supercomputers wurde vom Schweizer Unternehmen Dalco entwickelt. Die Experten legten das Hauptaugenmerk auf hohe Effizienz und optimale Skalierung (Aufteilung der Operationen ohne Leistungsverlust auf viele Prozessoren).

Die Software für Strömungsberechnungen liefert die deutsche Niederlassung der amerikanischen Firma Fluent Inc. (seit Mitte 2006 eine Tochter von Ansys Inc.). Fluent-Spezialisten arbeiten bereits seit mehreren Jahren mit den auf Computational Fluid Dynamics spezialisierten Ingenieuren am BWM-Sauber-Standort Hinwil in der Schweiz zusammen.

Untergebracht sind die Intel-Prozessoren in High Density Racks. Diese vereinen Stromversorgung, Kühlung und Umgebungsüberwachung in einer optimierten Rack-Konstruktion. Der Supercomputer besteht aus insgesamt zehn Racks, die je einen Meter breit, einen Meter tief und zwischen 1,20 und 2,30 Meter hoch sind. So ein Riese braucht Platz: Albert 2 erstreckt sich über eine Gesamtlänge von zehn Metern und wiegt 21 Tonnen.