Massiv-paralleles-System als Desktop

SIMD-Back-end von Wavetracer dockt an Unix-Workstations an

10.01.1992

ACTON (pi) - Für Unix-Umgebungen mit Workstation-Ausstattung geeignet scheinen die neuen Rechner der Wavetracer Inc. aus Acton, Massachusetts. Die mit 4096 beziehungsweise 8128 1-Bit-Prozessoren ausgestatteten massivparallelen "Zephyr"-Rechner können als Back-end zu Unix-Workstations von HP, Apple, IBM, Sun oder Silicon Graphics eingesetzt werden.

Die in Deutschland von der CGI Computer General aus München vertriebenen Systeme nutzen die Front-end-Workstations, um dort Programmierungen sowie Programmabläufe durchzuführen. Lediglich parallel zu verarbeitende Programmteile lagert man auf das SIMD-Rechenwerk (Single Instruction Multiple Data) aus, um die nach der Parallelverarbeitung erhaltenen Ergebnisse in das Hauptprogramm zurückzuführen.

Programmiert werden die Zephyr-Maschinen in Multi-C, das um einige Befehle zur Unterstützung mehrdimensionaler Programmierung und komplexer Algorithmen erweitert wurde. Bit-Längenkodierung und virtuelles Processing unterstützt die Hardware direkt.

Bereits vergangenes Jahr stellte Wavetracer drei DTC-Systeme (Data Transport Computer) vor und lieferte Rechner an Wissenschaftler aus. Sowohl Modell "Zephyr-4" (Preis: 175 000 Mark mit 128 MB Speicher) als auch "Zephyr-8" (Preis: 310 000 Mark mit 256 MB Speicher) sind sofort verfügbar und lassen sich auf ein DTC-System mit maximal 16 256 Prozessoren erweitern.

Debra Goldfarb, Analystin bei der International Data Corp., glaubt, daß die Zephyr-Rechner wegen ihres günstigen Preises bei hoher Rechenleistung (700 beziehungsweise 350 MIPS) durchaus eine Marktchance haben. Bisher sind allerdings nur ungefähr 15 Systeme installiert.