Zwei Workstations für NT

Silicon Graphics bringt Intel-basierte Desktops ohne Irix

23.12.1998
MÜNCHEN (CW) - Am 11. Januar 1999 wird Silicon Graphics erstmals dem Unix-Derivat "Irix" untreu und wagt zwei Seitensprünge mit NT.

In der Welt der grafischen High-end-Workstations hat man bisher NT als Spielzeug belächelt. Doch auch dieser Markt ist vom allgemeinen NT-Boom sichtbar betroffen.

Anfang Januar wird Silicon Graphics (SGI) zwei NT-basierte Workstations "Visual Workstation", Modell 320 und 540, vorstellen. Ursprünglich wollte SGI diese Geräte bereits in der zweiten Jahreshälfte 1998 herausbringen. Technische Probleme bedingten jedoch eine Verzögerung.

Das Einsteigermodell 320 arbeitet mit einem oder zwei Prozessoren vom Typ Pentium II. Die größere Workstation 540 verwendet den Intel Xeon-Prozessor und kann mit bis zu vier CPUs ausgebaut werden. Als Besonderheit will der Workstation-Hersteller ein eigenentwickeltes Chipset namens "Cobalt" anstelle des üblichen Intel-BX-Sets verwenden. Hinzu kommt ein eigenes On-board-Grafiksubsystem, zu dem SGI bisher jedoch noch keine Details bekanntgeben wollte. Hier sieht der Hersteller sein Herausstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz. Mit dem von den Unix-Workstations adaptierten Grafiksystem werde man eine bisher unter NT unerreichte Grafik-Performance an den Tag legen.

Für Silicon Graphics ist der erfolgreiche Einstieg in den NT-Workstation-Markt sehr wichtig. Die rückläufigen Verkäufe im Unix-Markt haben dem Hersteller im letzten Geschäftsjahr einen Gesamtverlust von einer halben Milliarde Dollar beschert.

Nach den bisher veröffentlichten US-Preisen soll das Einstiegsmodell 320 (eine CPU) rund 3500 Dollar und die Single-CPU-Variante des 540 rund 6000 Dollar kosten.