Kleine Helfer

Sikuli automatisiert Standardaufgaben

13.10.2010
Von 
Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.
Wenn Sie zeitraubendes Scripting zur Abarbeitung wiederkehrender Aufgaben vermeiden wollen, testen Sie Sikuli.
Zeitsparend: Bei Sikuli werden kryptische Script-Befehle durch Screenshots ersetzt
Zeitsparend: Bei Sikuli werden kryptische Script-Befehle durch Screenshots ersetzt

Es wird immer gerne geraten, dass man wiederkehrende Aufgaben "scripten" soll, um sich die Arbeit zu erleichtern und Zeit zu sparen. Scripte sind kleine Programme, die genau definierte Aufgaben ausführen, etwa auf Knopfdruck den Windows-Papierkorb ausleeren, ein Backup starten oder eine bestimmte IP-Adresse zuweisen. Doch normalerweise erfordert das die Kenntnis der entsprechenden Script-Sprachen - sie zu lernen ist oft ein längeres Unterfangen. Eine einfache Alternative dazu ist Sikuli. Der kleine Helfer mit dem seltsamen Namen ist eine kostenlose Scripting-Umgebung, die anstatt kryptischer Befehle einfache Screenshots nutzt.

Um beispielsweise ein Script zu schreiben, das den Windows-Papierkorb automatisch leert, reichen drei Bildschirmfotos sowie drei kurze Anweisungen. Zunächst lichtet man das Icon des Papierkorbs ab, anschließend ruft man das Kontext-Menü auf. Hier wird der Menüpunkt "Papierkorb leeren" fotografiert. Für den dritten Schritt speichert man noch das Feld "Ja" der anschließend auftauchenden Abfrage. Dazu kommen ein paar simple Anweisungen, etwa "click" für einen Mausklick oder "rightClick" für einen Rechtsklick. Natürlich gibt es noch mehr Befehle, so dass man auch mit Sikuli komplexe Scripte aufbauen kann. Ein guter Anlaufpunkt ist die Tutorials-Sektion auf der Homepage. Fertige Scripte lassen sich als ausführbare Dateien speichern und wie gehabt ausführen. Sikuli nutzt Java und funktioniert unter Windows, Linux und Mac OS X.

CW-Fazit

Sikuli zeigt, dass selbst mächtige Skriptsprachen weder umständlich noch schwer zu lernen sein müssen. Nachteil des Tools ist allerdings, dass sich damit lediglich maßgeschneiderte Anwendungen erstellen lassen. Nutzt man einen anderen Rechner oder ändert man beispielsweise die eigenen Icons, so kann es sein, dass das Script nicht mehr funktioniert.