Neue IBM-Rechner prophezeit:

Sierra-Modelle erreichen 50 Mips in der Spitze

03.04.1980

PHOENIX (to) - Im Laufe der nächsten fünf Jahre werden 24 neue IBM-Universalrechner auf dem Markt angekündigt werden, will man den Ausführungen von Robert Fertig, stellvertretendem Direktor der ACT, Glauben schenken. Besonders detailliert sind die Angaben, die Fertig über das erste Modell der H-Serie wagt, dessen Ankündigung er im vierten Quartal 1980 erwartet.

Bis zum ersten Quartal 1982 sollen nach und nach weitere sechs Systeme der unter dem Codenamen "Adirondack" laufenden Serie vorgestellt werden, erklärt Fertig. Drei davon sollen leistungsstärker, drei leistungsschwächer sein als das aus "psychologischen Gründen" 3035 benannte Einführungsmodell, das den Spitznamen "lroquois II" tragt. Die angeführten Systemeigenschaften von Iroquois II sind danach möglicherweise die folgenden:

þLeistung zwischen 12 und 14 Mips,

þPreis des Modells 3,3 Millionen Dollar

-das entspricht einem Preis von 350 000 Dollar pro Mips,

þ30-Bit Adreßfeld, das die Möglichkeit zur 32-Bit-Adressierung eröffnet,

þ16 bis 96 MB Hauptspeicher, wobei ein MB 25 000 Dollar kostet,

þProzessorlogik, die 700 Ein-/Ausgänge beinhaltet,

þMaschinenzykluszeit von 20 bis 25 Nanosekunden,

þCache-Memory, das bei 256 K oder darunter eine Zykluszeit von zehn bis 15 Nanosekunden hat.

Nach der Markteinführung dieses Mittelklassesystems könnten drei Systeme die am unteren Ende der Angebotspalette rangieren, vorgestellt werden, gefolgt von der gleichen Zahl Systeme, die leistungsmäßig oberhalb des Iroquois II einzuordnen sind. Die drei kleinsten Modelle der H-Serie, mit zwischen drei und neun Mips Leistung, werden eventuell irgendwann im ersten Quartal 1981 angeboten werden, wohingegen die großen Modelle, die die Leistungsskala von 15 bis 27 Mips abdecken sollen, ungefähr ein Jahr später eingeführt werden, spekuliert Fertig weiter. Gleichzeitig mit der Ankündigung des Iroquois II wird die Einführung von IBMs 1,2 Gigabyte "Whitney"-Magnetplattensystem erwartet, berichtet er.

Die Lücke in der Systemleistung zwischen den Repräsentanten der Familien E und H, vermutet der ACT-Direktor, wird Anfang 1982 mit den Modellen der G-Serie erstmals geschlossen. Als Einstiegsmodelle dieser neuesten Serie sollen zwei mittelrangige Rechner vorgestellt werden, die 3,7 respektive 2,5 Mips haben werden. Diese Familie wird IBM, so die Vermutungen Fertigs, im dritten Quartal 1982 mit zwei Low-end-Systemen fortsetzen und schließlich zu Beginn, 1983 mit drei High-end-Systemen abrunden. Die kleinen werden 1,5 bis 2 Mips leisten, die großen dagegen 3,5 bis 10 Mips.

Noch weiter in die Zukunft blickend prophezeit Fertig die "Sierra"-Serie, die als Fortführung der H-Serie zu verstehen ist und fünf Systeme mit Mipsraten zwischen zehn und 50 umfaßt. Während die drei kleineren im ersten Quartal 1983 debütieren könnten, wird der Anwender auf die größeren bis zum ersten Quartal 1984 warten müssen. Die Ausbau-Familie der E-Rechner schließlich, die "Olympia"-Systeme, werden drei Geräte sein, die leistungsmäßig zwischen 0,3 und 1,7 Mips liegen und deren erstes in nunmehr knapp fünf Jahren, genauer Ende 1984 auf dem Markt vorgestellt werden könnte.