Münchner wollen US-Aktivitätenforcieren

Siemens will TI-Konzern das SPS-Geschäft abkaufen

17.05.1991

MÜNCHEN/DALLAS (CW) - US-Offensive von Siemens: Der Münchner Elektronikkonzern will den gesamten Industrie-Automationsbereich von der Texas Instruments (TI) Inc., Dallas, kaufen und wird damit nach eigenem Bekunden im nordamerikanischen Markt in die Spitzengruppe der Anbieter speicherprogrammierbarer Steuerungen (SPS) vorrücken.

Nach der von beiden Unternehmen unlängst unterzeichneten Absichtserklärung erwirbt Siemens Produkte, Fertigungsstätten, Ausrüstung sowie Verkaufs- und Service-Aktivitäten. Übernommen werden sollen auch die rund 900 TI-Mitarbeiter in Johnson City/Tennessee sowie weitere 300 Angestellte weltweit. Die beiden Produktlinien - die TI-Steuerungen und die S5-Familie des Münchner Konzerns - sollen parallel weitergeführt werden. Was die Transaktion, die noch der Zustimmung der Behörden sowie der Vorstände beider Unternehmen bedarf, kosten soll, wurde nicht bekannt.

Wie von Texas Instruments weiter verlautete, suchen die Texaner auch einen Käufer für ihren Bereich Prozeßautomationssysteme (PAS), der in Hunt Valley ansässig ist. Gewünscht ist ein führender Automationshersteller. Mit den Veräußerungen will TI erreichen, sich künftig von und ganz auf den Software- und Dienstleistungsbereich und auf offene Systeme konzentrieren zu können.