Siemens-Werk Villach erholt sich langsam

02.05.1986

WIEN (CW) - Das Siemens-Bauelementewerk in Villach scheint die Krise überstanden zu haben. Nach Kurzarbeit und Verlusten konnte unter anderem die Beschäftigtenzahl um 227 Mitarbeiter auf 1625 erhöht werden.

Noch Anfang des Jahres meldete das Villacher Werk für 1985 einen Verlust von 100 Millionen Schilling. Dieses Negativergebnis führten die Verantwortlichen vor allem auf den rapiden Preisverfall bei 64-KB-Chips zurück. Die Talsohle bei integrierten Schaltungen ist laut Siemens-Prokurist Franz Sacher jetzt jedoch durchschritten. So seien bei den 64-KB-Chips inzwischen eine Preissteigerung um 70 Prozent eingetreten und bereits wieder Lieferfristen zu verzeichnen. Auch soll das neu errichtete Werk 2 mit einem siebentägigen Vierschichtbetrieb "voll ausgelastet" sein.

Sacher rechnet damit, daß der österreichische Bauelementemarkt in diesem Jahr überdurchschnittlich um rund zehn Prozent auf etwa 2,9 Milliarden Schilling wächst. Dennoch sei der Inlandsmarkt für die beiden Siemens-Bauelementewerke Villach und Deutschlandsberg nur "am Rande" von Bedeutung. Die Exportrate liege bei durchschnittlich 96 Prozent.