SNI-Anwender: SAVE, EAK, INA, Nibeg

Siemens-User-Group SAVE nimmt Nixdorf-Anwender auf

05.10.1990

MÜNCHEN (CW) - Der Siemens-Informationstechnik

Anwenderverein e.V. (SAVE) will "Anwender bestimmter Nixdorf-Konfigurationen" als Mitglieder aufnehmen. Ein entsprechender Beschluß wurde auf einer Versammlung im September gefaßt.

Das Vorgehen des Siemens-Anwendervereins zeigt, wer in der Partnerschaft von Siemens und Nixdorf die Hosen anhat: Die SAVE-Mitglieder halten eine Änderung des Vereinsnamens für überflüssig.

Durch die "Mehrheitsbeteiligung von Siemens an der umbenannten Nixdorf AG sei auch deren Lieferspektrum als Siemens-Informationstechnik anzusehen" - so der Wortlaut einer Vereinsmitteilung.

Andererseits will der Anwenderverein auch künftig die Siemens-Hicom-Anwender repräsentieren. Dieser Telefon-Geschäftsbereich ist bei der Fusion nicht in das neue SNI-Unternehmen eingegangen. Trotzdem soll der Hicom-Sektor durch die DV-Anwendervereinigung von SNI weiter vertreten werden.

Ehemalige Nixdorfer und künftige Siemens-Nixdorf-Anwender haben aber auch die Möglichkeit, sich in der Interessengemeinschaft EDV-Anwenderkreis e.V. (EAK), Weikersheim, zu organisieren. Der Verein will am 26. Oktober seine Jahreshauptversammlung in Bad Mergentheim abhalten. Zu der Veranstaltung sind auch Quattro-Anwender (vormals 8870-Anwender) geladen.

Während sich gegenwärtige und künftige Siemens-Anwender in diesen Vereinen organisieren, bleiben auf der anderen Seite die Nixdorf-Benutzergruppe (Nibeg) und der Interessenverband der Nixdorf-DV-Anwender (INA) bestehen. Die INA gibt sich betont kämpferisch: Nixdorf-Anwender können hier ihre "Interessen und Notwendigkeiten kanalisieren, um dem Riesen SNI Paroli zu bieten", heißt es in einem Schreiben des Verbandes.

"Seit die Nixdorf AG in der Krise steckt, ist die Kommunikation zu den Anwendern so gut wie unterbrochen", beklagt die INA. "Personelle Zukunftssicherung geht vor die Sicherung der Systemnachfolge. Diese Situation hat sich seit der Fusion mit der Siemens AG noch verstärkt."

Kümmert sich die Nibeg primär um das Schicksal der 8890-

Anwender, so hat die INA eine Studie in Auftrag gegeben, anhand derer die Situation der 8870-Anwender geklärt werden soll. Unter anderem sollen Fragen beantwortet werden wie: Welche Hardware- und Softwareprobleme bestehen in den Unternehmen? Sind im Servicebereich Mängel erkennbar? Sind in der vertraglichen Bindung (Nutzung Comet-Software) bereits Schwierigkeiten absehbar?