5000 neue Mitarbeiter für 105 Millionen Dollar

Siemens übernimmt den US-Dienstleister Entex

24.03.2000
MÜNCHEN (CW) - Siemens kauft den amerikanischen IT-Dienstleister Entex Information Services. Mit dem Schritt soll der Bereich Desktop-Services gestärkt und global ausgeweitet werden.

Durch den Kauf von Entex ist es Siemens nach Ansicht von Vorstandsmitglied Volker Jung gelungen, zu einem globalen Serviceunternehmen aufzusteigen. Rund 5000 Mitarbeiter an 50 Standorten in den USA werden übernommen. Sie haben im vergangenen Jahr einen Umsatz von etwa 485 Millionen Dollar erwirtschaftet. Entex mit Sitz im Staat New York bietet Services vom Desktop- bis zum Netzwerk-Outsourcing sowie Beratungsleistungen an. Der Kaufpreis beträgt rund 105 Millionen Dollar.

Im Zentrum des Deals steht die Münchner Konzerntochter Siemens IT Service: Sie sei nun im Dienstleistungssegment des "produktnahen Geschäfts" weltweit unter den ersten Fünf der Branche vertreten. Wartungsverträge für rund 770000 Desktop-Rechner und 30000 Server steuert Entex zum gegenwärtigen Auftragsbestand bei. Die Firmen werden in den USA zusammengelegt und firmieren dort künftig unter dem Namen Entex IT Service. Der bisherige CEO John McKenna soll vor Ort im Amt bleiben. Weltweit erwirtschaftet die Siemens-Tochter IT Service dann mit 13000 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 2,2 Milliarden Dollar.

Mittelfristiges Ziel der Münchner ist ein Umbau des Konzerns: Der Anteil des Dienstleistungsbereichs am Gesamtumsatz soll künftig von 30 auf 50 Prozent gesteigert werden. Anfang April werden deshalb die Töchter Siemens Business Services (SBS) und Siemens IT Service unter dem Dach der SBS zusammengelegt. Damit belegt das Unternehmen im europäischen IT-Servicemarkt den zweiten Platz nach IBM. Ein Börsengang ist allerdings noch nicht vorgesehen, dafür sind neue Akquisitionen im Dienstleistungsbereich geplant.