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Verluste von einer Milliarde Mark erwartet

Siemens trennt sich von Halbleiterwerk North Tyneside

03.08.1998
Von md 
Verluste von einer Milliarde Mark erwartet

COMPUTERWOCHE (MÜNCHEN) - Siemens will sein Halbleiterwerk in North Tyneside im Nordosten Englands verkaufen. Konzernchef Heinrich von Pierer gab diese Entscheidung am Freitag bekannt. Der 1995 als "größte High-Tech-Investition" in Großbritannien gepriesene Betrieb mit 1100 Mitarbeitern war erst im Mai vergangenen Jahres von Königin Elizabeth II. eröffnet worden. Von Pierer hatte vor zwei Wochen wegen erwarteter Verluste von rund einer Milliarde Mark im Halbleiterbereich angekündigt, die Produktion herunterzufahren. Seit 1995, als die Investitionsentscheidung über den Bau der Fabrik gefällt wurde, sei der Marktpreis für Mikroprozessoren um 95 Prozent gesunken. Nun sucht das Unternehmen zusammen mit dem britischen Handels- und Industrieminister Peter Mandelson einen Käufer für die Fertigungsanlage. Werde dieser nicht bis Ende September gefunden, müsse die Produktion schrittweise zurückgeschraubt werden, so Geschäftsführer Alan Wood. Andere Chipfabriken betreibt Siemens in Deutschland, Frankreich, den USA, Österreich und Asien.