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Siemens-Software soll Geldautomaten intelligent nachfüllen

19.04.2004

Softwerker von Siemens aus dem Bereich Corporate Technology haben eine Software entwickelt, die die Geldautomaten von Banken "intelligent" nachfüllt. Mit anderen Worten, die Software "merkt" sich, wie Bankkunden die ATMs (Automated Teller Machines) leeren und macht rechtzeitig Vorschläge, wann eine Niederlassung wieder Geld nachfüllen muss.

Hört sich banal an, ist es aber nicht. Die Siemens-Experten nutzen hierzu neuronale Netze. Diese "lernen", nach welchen möglichen Mustern Kunden in der Vergangenheit Barauszahlungen an den Geldmaschinen getätigt haben. So merken sie, wenn beispielsweise vor dem 24. Dezember regelmäßig mehr Geld abgehoben wird als zu anderen Zeiten. Je mehr Informationen das System mit Namen "Intelligentes Cash Management" sammelt, desto genauer fallen seine Vorhersagen zur optimalen Befüllung von Geldautomaten aus. So zumindest erhofft es sich laut einem Bericht auf "Spiegel online" Ralph Grothemann, der als Wissenschaftler im Bereich Corporate Technology arbeitet.

Konkurrenzsysteme sind seit längerem bei verschiedenen Banken im Einsatz. So benutzt die Commerzbank bereits seit 2001 ein Intranet-basierendes Bedarfsanalyse- und -anforderungssystem. Es ermöglicht eine exaktere Vorhersage des Geldbedarfs. Mit solchen Lösungen wollen Banken nicht nur den Imageschaden minimieren, für den Fall, dass Kunden vor einem leeren Geldautomaten stehen. Vielmehr hatte die Commerzbank damals ausgerechnet, dass es zwischen 50 bis 140 Mark koste, die Geldautomaten beziehungsweise Kassen einer bestimmten Filiale ein einziges Mal mit neuem Bargeldvorrat auszustatten.

Daneben nutzt etwa die Deutsche Bank eine Eigenentwicklung. Spiegel online schreibt, der Bundesverband deutscher Banken betrachte das führende deutsche Finanzinstitut als Vorreiter in Sachen Geldversorgung. Neben Siemens bietet zudem die Paderborner Wincor Nixdorf International GmbH eine Lösung an, die mittlerweile unter anderem bei einigen Sparkassen und kleineren schwedischen Banken eingesetzt wird. (jm)