Hannover als Rationalsierungsindikator:

Siemens profitiert von Energiepreisen

02.05.1980

HANNOVER (gr) - Alle fünf ausstellenden Unternehmensbereiche der Siemens AG, München/Berlin, äußern sich über die Hannover-Messe zufrieden.

Wesentlicher Faktor für diese Entwicklung,so die Sprecher der Gesellschaft in Hannover, sind auch die Bereitschaft, Konsequenzen aus den steigenden Energiepreisen zu ziehen.

Der Zwang zur Produktivitätssteigerung in der Bundesrepublik ist nach Ansicht der Siemens noch stärker geworden. Das geschärfte Kostenbewußsein führe in Haushalten, Fertigung und dem Bürosektor zu Rationalisierungsmaßnahmen, was sich in einer noch stärkeren Nachfrage als in den vergangenen Jahren nach Bauelementen, Kommunikations- und Verarbeitungsmitteln sowie Prozeßrechnern äußere. Seitens der Anwender sei die Bereitschaft zur Annahme der Mikroelektronik gestiegen. Nach den Beobachtungen der Siemens AG kann von einem Abflauen der Konjunktur nicht gesprochen werden. Der zunehmende Bedarf an Datenverarbeitung und Kommunikation, der sich zum Beispiel in einer bis zu zehn Prozent wachsenden Briefeflut äußere, schüfe Arbeitsplätze statt sie zu vernichten. Die Durchsetzung der neuen Techniken könne jedoch nicht mit einer Revolution verglichen werden,sondern verlaufe erfahrungsgemäß als Evolution ab.