Telecom-joint-venture mit jugoslawischem Elektrokonzern:

Siemens peilt mit EWSD Osteuropa an

12.05.1989

MÜNCHEN/LJUBLJANA (CW) - Die Siemens AG will im osteuropäischen Telekom-Geschäft Fuß fassen. Dazu schloß der Münchner Elektronikriese mit der jugoslawischen Elektrogruppe Iskra, Ljubljana. einen Vertrag zur Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens für Fernsprechnetze und -anlagen.

Die neue Gesellschaft mit Namen Iskratel wird in Ljubljana angesiedelt und zu 52 Prozent in Besitz der jugoslawischen Iskra sein. Siemens hält den Restanteil von 48 Prozent. Wie ein Sprecher des Münchener Elektronikkonzerns erklärte, sei es Hauptaufgabe des Gemeinschaftsunternehmens, das öffentliche, digitale Fernsprech-Vermittlungssystem EWSD von Siemens zu fertigen, zu

vertreiben und einen entsprechenden Service zu leisten. Gleiches gelte auch für das von Iskra entwickelte Vermittlungssystem SI 2000.

Mit beiden Systemen soll das jugoslawische Fernsprechnetz weiter digitalisiert und ausgebaut werden. Siemens liebäugelt aber auch mit dem Export in die RWG-Länder. Die dazu notwendigen Anpassungsentwicklungen hat Iskratel ebenfalls vorzunehmen. Bis Anfang der neunziger Jahre

erwarten die beiden Partner von ihrem Joint-venture mit einem Personalbestand von 1500 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 200 Millionen Mark. Geplant ist darüber hinaus, eine Jahresproduktion von mehr als 100 000 Anschlußeinheiten.