DCE-Technik erlangt Produktreife

Siemens-Nixdorf liefert jetzt OSF-Technik für die verteilte DV

23.10.1992

MÜNCHEN (CW) - Der Siemens-Nixdorf Informationssysteme AG (SNI) ist es gelungen, aus der OSF-Technik Distributed Computing Environment (DCE) für verteilte Datenverarbeitung ein Produkt zu erstellen.

Mit Hilfe von DCE lassen sich SNI-Angaben zufolge Systeme unterschiedlicher Hersteller in lokale oder überregionale Netze einbinden.

Die SNI-DCE-Version 1.0 läuft auf den Unix-Rechnern WX200 und MX300 unter dem hauseigenen Unix-Betriebssystem Sinix. Versionen für BS2000 und MS-Windows sind geplant.

Unklar ist allerdings, wie sinnvoll der Einsatz von DCE zum jetzigen Zeitpunkt ist - zumal selbst SNI von einer "Pilotfreigabe" spricht. So hat der britische Branchendienst "Computergram" Kenntnis davon bekommen, daß die erste von der OSF freigegebene DCE-Version 1.0 wegen des umfangreichen Codes und der vielen Fehler nur schwer zu installieren und kaum zu benutzen war. Daher seien auch keine Rückschlüsse darüber möglich gewesen, wie sich die DCE-Technik beim Einsatz mit vielen Netzknoten in einem verteilten DV-System bewähre.

Dieser kritischen Beurteilung stellen die Briten allerdings einen Bericht entgegen, wonach bei die DCE-Version 1.01, die jetzt von der OSF an die Hersteller ausgeliefert wurde, ein wesentlicher Fortschritt festzustellen sei. Die Installation gelinge nun in einem Zeitraum von nur sieben Stunden.