Software nimmt Datenfluß unter die Lupe:

Siemens mit neuen LAN-Diagnose-Tools

19.05.1989

MÜNCHEN (pi) - Neue Software zur Diagnose des Datenverkehrs in LANs hat die Siemens AG entwickelt. Es handelt sich dabei um den Sinec Protocol Analyser "Sipra H1" und den Sinec Traffic Analyser "Sintra H1". Beide kontrollieren, analysieren und simulieren über das Programmiergerät PG 685 Industrie-LANs nach dem Standard IEEE 802.3.

Das Programmiergerät Simatic-S5 PG 685 kann über einen Kommunikationsprozessor an jedes 802.3-LAN angeschlossen werden. Die bei den Diagnose-Softwarepakete sind dabei ohne Änderung der Hardware einsetzbar und führen den Anwender mit Menüs.

Mit der Software Sipra H1 kann die Abfolge der Telegramme am Netz verfolgt werden. Dazu wird dem Benutzer die Dekodierung der verschiedenen Protokollstrukturen in den Ebenen 2 bis 4 angezeigt. Die darüberliegenden Schichten 5 bis 7 werden hexadezimal und im ASCII-Code dargestellt.

Ferner bietet Sipra H1 unterschiedliche Filterfunktionen. So werden zum Beispiel im Modus "allgemeine Netzaktivitäten" alle übertragenen Telegramme erfaßt. Es können aber auch Datenfelder mit einem bestimmten Bytemuster am Anfang sowie eine oder mehrere Stationen ausgewählt werden.

Die Aufzeichnung der Telegramme ist im Kurzzeit- und Dauerbetrieb möglich. Im Kurzzeitverfahren werden die Telegramme nacheinander in einem Speicher abgelegt, bis alle Speicherplätze belegt sind. Im Dauerbetrieb legt Sipra H1 die Telegramme in einem Ringpuffer ab, bis der Anwender den Empfang stoppt. Dann stehen die letzten 1000 Telegramme zur Auswertung bereit. Protokollierfunktionen ermöglichen dem User das Sichern der eingelesenen Telegramme auf Festplatte.

Die Testsoftware Sitra H1 generiert und sendet Telegramme. Nach frei einstellbaren Lastprofilen wird zusätzlich zu dem Informationsfluß zwischen den Stationen Busballast erzeugt, um die Reaktion des Netzes sowie die davon abhängigen Kollisionen zu prüfen.