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Siemens meldet deutlichen Gewinnsprung

11.11.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Siemens AG hat im Geschäftsjahr 2004 (Ende: 30. September) nach vorläufigen Berechnungen ihren Umsatz auf 75,167 Milliarden Euro gesteigert im Vergleich zu 74,233 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Auftragseingang stieg zeitgleich von 75,056 auf 80,83 Milliarden Euro. Im operativen Geschäft legte der Münchner Mischkonzern von 4,295 auf 4,998 Milliarden Euro zu, den Gewinn nach Steuern konnte er von 2,445 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2003 auf aktuell 3,405 Milliarden Euro steigern. Davon stammen 403 Millionen Euro aus dem Verkauf von Infineon-Aktien, ohne diese beträgt der Profit 3,002 Milliarden Euro. Der Gewinn pro Aktie beläuft sich auf 3,82 Euro nach 2,75 Euro im vorigen Geschäftsjahr.

Für das vierte Quartal meldete Siemens Einnahmen in Höhe von 20,828 Milliarden Euro nach 19,778 Milliarden Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis stieg von 1,102 auf 1,322 Milliarden Euro, der Gewinn nach Steuern ging allerdings von 724 Millionen Euro oder 81 Cent im Vorjahresquartal auf 654 Millionen Euro oder 72 Cent je Anteilschein zurück.

"2004 war ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr", erklärte der Vorstandsvorsitzende Heinrich von Pierer bei der Vorlage der Geschäftszahlen. "Die meisten unseren Bereiche zeigten beeindruckende Ergebnisse." Im kommenden Jahr werde man an zusätzlichen operativen Verbesserungen in den Bereichen arbeiten, um möglichen negativen konjunkturellen Entwicklungen entgegenzuwirken. Außerdem gelte es die "Herausforderungen" (Euphemismus für Probleme, analog zum amerikanisch-englischen "challenges", Anm. d. Red.) der Sparten Communications, Siemens Business Services und Transportation Systems zu lösen.

Siemens Communications (Com) entstand zum 1. Oktober aus der Zusammenlegung der zuvor selbstständigen Bereiche Information and Communication Networks (ICN) und Information and Communication Mobile (ICM). ICN konnte 2004 trotz eines Umsatzrückgangs von 7,122 auf 6,994 Milliarden Euro einen vor allem durch Restrukturierung entstandenen operativen Verlust von 366 Millionen Euro aus dem Vorjahr wieder in 222 Millionen Euro Gewinn ausweisen und außerdem seinen Auftragseingang um sieben Prozent steigern.

Deutlich zulegen konnte 2004 auch ICM, das mit 347 Millionen Euro ein um 93 Prozent höheres Bereichsergebnis auswies als im Vorjahr (180 Millionen Euro). Einnahmen und Auftragseingang stiegen ebenfalls, und zwar um elf Prozent auf 11,042 Milliarden Euro und um 15 Prozent auf 11,459 Milliarden Euro. ICM verkaufte im Laufe des Geschäftsjahres 51,1 Millionen Handys, deutlich mehr als die 39,1 Millionen für 2003. Die Profitabilität in diesem Bereich litt allerdings unter dem sinkenden durchschnittlichen Gerätepreis sowie den Qualitätsproblemen bei der Einführung der 65er-Familie, was Mobile Phones bei 4,979 Milliarden Euro Umsatz 152 Millionen Euro operativen Verlust bescherte.

SBS konnte das Bereichsergebnis von 13 Millionen Euro aus 2003 deutlich um 208 Prozent auf 40 Millionen Euro steigern. Davon stammen allerdings 93 Millionen Euro aus dem Verkauf einer knapp 75-prozentigen Beteiligung am Bankensoftwareanbieter Kordoba. Zudem ging der Umsatz der IT-Dienstleistungssparte erneut zurück, und zwar um neun Prozent auf 4,716 Milliarden Euro. Beim Auftragseingang konnte SBS dank zweier Outsourcing-Aufträge aus England um 20 Prozent auf 6,293 Milliarden Euro zulegen.

Insgesamt steigerte Siemens seinen Geldsaldo (Mittelzufluss aus laufender Geschäfts- und Investitionstätigkeit) im Jahresvergleich von 1,773 auf 3,262 Milliarden Euro, vor allem durch den Verkauf von Infineon-Anteilen (plus 1,794 Milliarden Euro). Der operative Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit ging indes leicht von 4,123 auf 4,008 Milliarden Euro zurück.

Der Vorstand schlägt für das abgeschlossene Geschäftsjahr eine Dividende von 1,25 Euro vor nach 1,10 Euro im Vorjahr. (tc)