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Siemens löst Ericsson als drittgrößten Handyanbieter ab

27.04.2001
3500 weitere Stellen werden gestrichen

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Münchner Siemens-Konzern hat im ersten Quartal 2001 nach eigenen Angaben 6,9 Millionen Handys verkauft und damit den schwedischen Rivalen Ericsson (6,2 Millionen Stück) erstmals hinter sich gelassen.

Der Kampf um Marktanteile hat allerdings seinen Preis: Ericsson meldete in der vergangenen Woche einen Vorsteuerverlust von einer knappen halben Milliarde Dollar samt einer ähnlich düsteren Prognose für das laufende Quartal und will 22.000 Stellen streichen, um Kosten zu sparen. Siemens´ Mobilfunksparte musste im ersten Quartal einen Rückgang von 98 Prozent beim Vorsteuergewinn hinnehmen (von 287 auf sechs Millionen Euro), auch wenn die Einnahmen von 2,2 auf 2,8 Milliarden Euro stiegen. Die eigene Prognose, im Jahr 2001 insgesamt 48 Millionen Mobiltelefone zu verkaufen, scheint in weite Ferne gerückt.

Durch Stellenstreichungen und andere Maßnahmen will der Konzern die Kosten der Handysparte in den kommenden sechs bis neun Monaten um 600 Millionen Euro drücken. Siemens-Chef Heinrich von Pierer kündigte an, man werde konzernweit 3500 weitere Stellen abbauen, die meisten davon im Bereich Enterprise Networks. Damit steigt die Zahl der in diesem Monat angekündigten Stellenstreichungen auf 6100 oder 1,5 Prozent der gesamten Belegschaft.