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Siemens lässt Unisphere verstummen

03.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Siemens-Konzern übernimmt von seiner vor drei Jahren aus Zukäufen gegründeten US-Tochter Unisphere Networks deren Sprachkommunikationsbereich, um sein "Surpass"-Portfolio im Bereich paketbasierter Telefonie abzurunden.

Für eine nicht genannte Summe erhält das Münchner Unternehmen das Media Gateway "SMX 2100", dass Sprachdaten über traditionelle, ATM- und IP-Netze hinweg "übersetzt", und den Softswitch "SRX", der Gespräche über traditionelle und paketbasierte Netze einrichtet und verwaltet. Eve Aretakis, General Manager der Voice Division, wechselt im Zuge der Transaktion als Bereichsleiterin zu Siemens IC Networks (ICN). Siemens übernimmt außerdem rund 200 weitere Mitarbeiter von Unisphere.

Bei Unisphere verbleiben der Edge Router "ERX" und der Switch Router "MRX", die beide IP, MPLS und ATM unterstützen. President und CEO (Chief Executive Officer) Jim Dolce kündigte an, sein Unternehmen werde sich darüber hinaus künftig verstärkt in den Bereichen 3G-Mobilfunk, Kabelnetze sowie DSL-Zugang zu paketbasierten Netzen engagieren.

Für Christin Flynn, Analystin bei der Yankee Group, kommt der Deal nicht überraschend. Siemens verkaufe das Unisphere-Equipment seit geraumer Zeit auch unter eigenem Namen, und Unisphere sei durch die Fokussierung auf den Routermarkt besser gegen die Konkurrenz aufgestellt. (tc)