Bundeskartellamt hatte keine Einwände

Siemens kauft in Leipzig zwei Telecom-Unternehmen

07.12.1990

BERLIN (vwd) - Die Münchner Siemens AG darf zwei der acht Betriebsteile der Nachrichtenelektronik GmbH (NEL), Leipzig, übernehmen. Das Bundeskartellamt in Berlin hat die Transaktion nicht untersagt.

Die beiden NEL-Bereiche, die Siemens übernehmen will, gehörten in der Vergangenheit zum VEB-Kombinat Nachrichtenelektronik und stellen Übertragungstechnik, öffentliche Vermittlungstechnik und private Nebenstellenanlagen her. Diese Fertigung läuft in wenigen Jahren aus und soll in eine Produktion für digitale Technik umgewandelt werden. Die Berliner Kartellwächter hatten keine

Einwände gegen das Siemens-Engagement, weil durch die Aktivitäten der Nürnberger PKI Philips Kommunikations Industrie AG in Bautzen und die der ANT Nachrichtentechnik GmbH im schwäbischen Backnang, bei Robotron der Wettbewerb in der Ex-DDR bereits vorhanden sei.

Siemens fertigt derzeit analoge Übertragungstechnik auch in den Werken Witten und Bruchsal. Zwar würde die Kapazität dort ausreichen, um die neuen Bundesländer mit zu versorgen. Die Münchner erhoffen sich aber mit einer Produktion vor Ort eine stärkere Berücksichtigung bei der Auftragsvergabe in Ostdeutschland.