Bereich Kommunikationstechnik schafft zehn Prozent mehr Umsatz:

Siemens freut sich über Auftragsplus

20.11.1981

MÜNCHEN (CW) - Aus München tönt seit langem wieder Erfreuliches: Der Auftragseingang der Siemens AG. München und Berlin, wuchs im abgelaufenen Geschäftsjahr um 17 Prozent auf 41.5 Milliarden Mark. Dazu habe auch der Auftrag der Kraftwerk Union AG für das Kernkraftwerk Isar 2 beigetragen.

Eine unveränderte Dividendenhöhe von acht Mark je Aktie im Nennwert von 50 Mark wird zu Lasten der Rücklagendotierung gehen. Dies ist laut Süddeutsche Zeitung die Folge der verschlechterten Relation zwischen Kosten und Preisen und einem Rückgang des Ergebnisses in den Bereichen Bauelementen und Datenverarbeitung.

Im Bauelementebereich hat nun auch die Führungsspitze gewechselt: Künftig wird Dr.-Ing. Ulrich Haier (58) die Verantwortung tragen. Haier ist zum Nachfolger von Dr. Friedrich Baur bestellt worden (siehe CW Nr. 45 vom 6. November 1981). Er gehört dem Vorstand seit 1968 an und war bisher Chef des Unternehmensbereichs Technik. Sein Nachfolger wird Prof. Dr. Karl Heinz Beckurts (51), der 1980 in den Vorstand berufen wurde.

Im Geschäftsjahr zum 30. September 1981 lag der Siemensumsatz mit 34,7 (Vorjahr: 32) Milliarden Mark um neun Prozent über dem Vorjahreswert. Umsatzzunahmen um mehr als 20 Prozent erzielten die Unternehmensbereiche Energietechnik und medizinische Technik und einen Zuwachs von mehr als zehn Prozent konnte die Kommunikationstechnik, Siemens größter Unternehmensbereich, für sich verbuchen.

Insgesamt beschäftigte Siemens am 30. September mit 338 000 Mitarbeitern 2% weniger als vor einem Jahr; davon waren 230 000 (i.V. 235 000) in der Bundesrepublik tätig. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Siemens wiederum über 2 Mrd. DM investiert. Gleichzeitig wurden 3,3 (i.V. 3) Mrd. DM für Forschung und Entwicklung ausgegeben.

Inzwischen werden allerdings Gerüchte um einen Gewinnrückgang von offizieller Siemens-Stelle nicht mehr in Abrede gestellt. Die Meldung über das abgelaufene Geschäftsjahr habe man zu optimistisch gesehen, hieß es in einer erneuten Stellungnahme.

Die Münchner machen nunmehr kein Hehl mehr daraus, daß sich der Personalbestand um fünf bis sieben Prozent - durch Nichtersetzen ausscheidender Arbeitskräfte - verringern solle. Die Personalreduzierung sei als Folge der Stagnation des Auftragseingangs im Inland zu werten und stelle eine Maßnahme dar, um dem Ertragsrückgang entgegenzuwirken.