Siemens expandiert und streicht Jobs

13.03.1987

FRANKFURT (CW) - Die Hoffnungen auf neue Arbeitsplätze in zukunftsorientierten Wachstumsbranchen sind nach Auffassung des IG-Metall-Vorstandsmitglieds Siegfried Bleicher äußerst trügerisch. Neuester Beweis dafür sei für ihn die Siemens AG, die trotz eines Produktionswachstums von acht Prozent in diesem Jahr mit weniger Beschäftigten rechne.

Die Siemens AG suche zwar 3000 Ingenieure, die Gesamtzahl der Beschäftigten steige aber nicht. Statt mehr Arbeitsplätze gebe es einen starken Umstrukturierungsprozeß bei den Arbeitsplätzen, sagte Bleicher. Wenn schon die Siemens AG als größter privater Arbeitgeber Europas trotz enormer Umsatz- und Produktionssteigerungen keine zusätzlichen Arbeitsplätze schaffe, dann könne dies auch kein anderer Betrieb leisten.

Die wirtschaftlichen Daten der Siemens AG bestätigen nach Meinung Bleichers die Forderung der IG Metall nach weiterer Arbeitszeitverkürzung. Die Neueinstellungen des Elektrokonzerns in den vergangenen zwei Jahren seien aufgrund der Arbeitszeitverkürzung von 40 auf 38,5 Stunden erfolgt, betonte Bleicher.