Siemens erwartet Aufwärtsbewegung

02.03.1979

MÜNCHEN (ee) - Siemens rechnet zwar nicht mit einer stürmischen, aber mit einer stetigen Aufwärtsbewegung im laufenden Geschäftsjahr erklärte Dr. Bernhard Plettner, Vorsitzender des Vorstandes der Siemens AG. Auftragseingang und Umsatz würden bei Siemens - ohne das Geschäft der Kraftwerk Union AG (KWU) - wie im abgelaufenen Geschäftsjahr voraussichtlich wiederum etwa 5 Prozent zunehmen. Die Investitionen will Siemens im Geschäftsjahr 1978/79 von 1,4 auf 1,6 Milliarden Mark erhöhen. Nicht zuletzt wegen der günstigen Entwicklung des Datenverarbeitungsgeschäfts werde man den Standort Perlach mit einem Aufwand von 250 Millionen Mark um 60 000 Quadratmeter Nutzfläche erweitern. Bei Veränderungen nach oben und unten in den einzelnen Werken werde die Mitarbeiterzahl voraussichtlich im wesentlichen unverändert bleiben.

Presseberichte, denen zufolge die Entscheidung der Deutschen Bundespost, bei Fern-Vermittlungen unmittelbar auf die Digital-Technik überzugehen, von Siemens als "Schwarzer Freitag" aufgenommen worden sei bezeichnete Plettner als "baren Unsinn". Er habe sie hocherfreut aufgenommen, weil sie eine schnellere Entwicklung digitaler Systeme ermögliche. Post, Telefonbenutzer und Hersteller wurden gemeinsam von dem Entschluß profitieren. Die bisher in die Entwicklung elektronischer Wählsysteme investierte Forschungsaufwand sei sinnvoll ausgegeben worden. Siemens werde weiterhin in steigendem Maße an in- und ausländische Abnehmer Orts-Vermittlungen in analoger Technik liefern.