Siemens: Compliance-Chef geht

28.06.2007
Zeitgleich mit dem Amtsantritt des neuen Siemens-Chef Peter Löscher wird einem Pressebericht zufolge der Leiter der Antikorruptionsabteilung, Daniel Noa, aus dem Unternehmen ausscheiden.

Der 55-Jährige soll jedoch nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" nach seinem Weggang noch bis Ende nächsten Jahres als externer Berater für Siemens arbeiten. Bis ein Nachfolger für Noa feststeht, gesucht wird dem SZ-Bericht zufolge ein "internatonal erfahrener Compliance-Experte", wird Chefsyndikus Paul Hobeck das Amt übernehmen.

Der frühere Staatsanwalt Noa hatte erst Anfang des Jahres den Posten des Chief Compliance Officer bei Siemens angetreten. Der gebürtige Thüringer, der sich bereits in den 90er Jahren Verdienste beim Aufbau der Compliance-Abteilung der Treuhandanstalt Berlin erworben hatte, sollte bei Siemens den Verbleib von mehreren hundert Millionen Euro aufklären, die möglicherweise über schwarze Kassen als Bestechungsgelder verteilt wurden. Nachdem er sich extra für diese Aufgabe für drei Jahre von seinem bisherigen Amt beurlauben ließ, ist anzunehmen, dass die Trennung nicht ganz freiwillig erfolgt. Möglicherweise, so mutmaßen Insider, haben sich Noas begrenzte Englisch-Kenntnisse als Handicap für die Arbeit in einem internationalen Konzern wie Siemens erwiesen. (mb)